Werber Thomas Meyer über Inspirationsroutine und seinen wodkalosen Arbeitsplatz.

Nach 10 Jahren als Angestellter hat der junge flotte Thomas Meyer 2007 seine eigene Werbeagentur gegründet. Nebenbei hat er noch zwei lustige Bücher mit den Namen Federhure 1 & 2 geschrieben, wurde in der Weltwoche abgedruckt, war in den 90gern Mitglied der KULT Gang, schreibt für das neue Magazin Hauptstadt und ist unteranderem für die umjubelte „Aktion für ein kluges Zürich“ verantwortlich. Er ist ohne Zweifel einer von Zürichs kreativsten Köpfen.

"Falsch gedruckte Etiketten bitte hier aufkleben." Thomas am Seich machen.

Meyer, du hast keine Sekretärin! Wieso nicht?
Ich kann mir keine leisten.

Nein, falsch. Neue Antwort bitte.
Eine Sekretärin müsste natürlich jung und hübsch sein und dann könnte ich mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren. Deshalb hab ich keine. War das die Antwort die man von einem Werber erwartet? War die jetzt gut?

Ja, sehr gut Thomas.
Was hast du getan, bevor ich hier angekommen bin? Was macht ein Werber um zwei Uhr Nachmittags?
Er stellt einen Text fertig, den er eigentlich bereits am Morgen hätte fertig haben müssen.

Und was macht ein Werber nachdem er mit mir gesprochen hat?
Da erwartet mich eine Sitzung. Aber Sitzungen sind prinzipiell lustig.

Sieht so ein normaler Tag bei dir aus? Oder wie soll man sich diesen vorstellen?
Ich bin meistens um 08.00 im Büro..

War das jetzt gelogen?

Nein.

Ok, weiter.
Dann verschaffe ich mir eine Übersicht über die Pflichten vom Tag. Dann legt man alles wieder weg und checkt ein bisschen seine E-Mails. Dann kümmert man sich um administrative Aufgaben, das ist sehr aufwendig und erfordert viel Disziplin, aber wenn’s nicht gemacht wird funktioniert der Laden nicht. Wenn möglich schreibt man dann zwei Rechnungen, einfach nur dem Vergnügen zulieb..

Jaja, so genau muss ich’s nicht haben. Wann kommen denn die Aufgaben eines Werbers? Das Kreative. Wann kommen die Ideen? Wo kommen die Ideen? Tatsächlich im Büro?

Ja, die kommen im Büro.

Ah echt? Das ist nicht so „Ich bin hier nicht inspiriert, ich geh jetzt in eine Bar!“?
Doch, das kommt auch vor, aber ich muss sagen, dass langsam eine Inspirationsroutine eingetroffen ist. Wenn ich keine Inspiration habe, lege ich das Projekt für eine halbe Stunde weg und nehme es dann später wieder hervor.

Ach! Ich hab gedacht, es ist wie Bei Mad Men. Kennst du die Serie? Spielt in den Sechzigern und dreht sich um eine grosse Werbeagentur in New York. Die kommen ins Büro, trinken einen Wodka mit Milch und auch den Rest vom Tag trinken die, meistens Whiskey. Dazu rauchen sie Lucky Strike Zigaretten, halten Schläfchen auf ihren Sofas, vögeln ihre Sekretärinnen und auch sonst alles was bebrüstet ist.
Das hat leider nicht sehr viel mit der Wahrheit zu tun. Tut mir leid Janine! Der Alltag des Werbers ist nicht sehr glamourös.

Wieso bist du Werber geworden Thomas?
Weil ich unglücklich bin, wenn ich nicht kreativ sein kann.

Ist es denn dein Ziel eines Tages eine grosse Agentur zu leiten? Durchs Büro laufen und schreien „Schreiben!“ „Zeichnen!“ und das am besten im Militärgwändli.
Nein, niemals!

Was? Das hätte ich dir jetzt zugetraut. Du willst also, dass alles so bleibt wie es ist?
Das habe ich auch nicht gesagt Janine.

Aaaah.
Ich möchte nicht die Verantwortung für so viele Menschen tragen. Ich weiss von Leuten die Agenturen leiten, ihre Angestellten haben und natürlich hat man dann mehr Menschenkraft und kommst so an grössere Aufträge, aber so hat man wie gesagt viel mehr Verantwortung, die möchte ich nicht. Zudem finde ich nicht, dass sich Erfolg an der Grösse des Ladens misst.

Von wem hättest du denn gerne einen Auftrag? Wer wäre dein Traumkunde?
Ich muss sagen, ich habe schon sehr viele traumhafte Kunden. Aber wenn du mich jetzt fragst, was ich lässig fände, wäre das natürlich eine Porsche Garage, die Stadtpolizei, hm was fände ich noch cool? Eine Biermarke hab ich schon, also müsste noch eine Wodka Marke dazukommen.

Wie ich weiss, bist du stark gegen das Rauchen. Würdest du je für Zigaretten Werbung machen, wenn der Auftrag gut bezahlt ist?
Der Unternehmer in mir würde nun natürlich sagen „Ja, sicher!“, der Idealist in mir sagt allerdings „Nein, mittlerweile nicht mehr.“ Es würde natürlich auch darauf ankommen, für was die Werbung sein soll, für eine Aktion, für ein Konzert das von einer Zigarettenmarke gesponsert wird oder ob es wirklich darum geht eine verführende Welt aufzubauen, wo ich danach genau weiss, wenn ich jetzt meinen Werber Job gemach habe, beginnen tausende von jungen Menschen zu rauchen. Nein, ich glaube also nicht, dass ich heute noch Werbung für eine Zigarettenfirma machen würde.

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Tommy Vercetti rappt 19 Kurzgeschichten

“Du musst das Album an einem Stück in einem dunklen Zimmer hören” sagte er mir.

Als hätte ich dafür Zeit. Als hätte ich darauf Lust. Schweizer Rap, pff. Was wollen mir diese verzogenen Gören bitte erzählen? Ich habe wirklich Besseres zu tun als mir ein paar Zeilen über Schlampen und Schampus reinzuziehen. Und dann trägt er dauernd dieses “Workingclass Hero” Shirt, der einzige Held der Arbeiterklasse ist und bleibt Bruce Springsteen. Man würde meinen ein Musiker würde so etwas respektieren. Aber nun gut.

Tommy Vercetti ist schon seit mehreren Jahren eine bekannte Stimme in der Schweizer Rap-Szene, und trotzdem handelt es sich bei “Seiltänzer” um das allererste Studioalbum des 29-jährigen. Laut Tommy gibt es verschiedene Gründe dafür; wobei es ihm vor Allem wichtig war, einfach dafür bereit zu sein.“Gerade im Rap machen viele den Fehler, zu früh ein Album zu machen, dass dann schlecht und unreif wird.” Das Album sollte nach drei Jahren durchdacht und emotional werden. Und angeblich soll das gelungen sein.

Was nicht überraschen würde, denn der junge, belesene Herr scheint auf alles eine gut überlegte Antwort auf Lager zu haben. Wenn man ihn nach den Songs fragt, die ihn am besten beschreiben, wird Isaac Hayes – Feel like making love genannt. Eine dicker Liebestrack, der auch manch Mädchen zu später Stunde zum besungenen “Liebe machen” verführen könnte. Wieso die Frauenwelt auf Musiker steht? “Musiker repräsentieren die Verweigerung und den Erfolg. Sie sind gleichzeitig die Rebellen und die Gewinner des Systems. Sie spielen nicht mit, und trotzdem haben sie es zu etwas gebracht”, erklärt Tommy, und fügt an, dass die Realität natürlich anders aussehe.

Eine Stunde und vierzehn Minuten ohne Licht und mit 19 Tracks und man versteht, was uns der Rapper mit “Seiltänzer” erzählen, mitgeben und ans Herz legen möchte.
Über aufwändige, melancholische Instrumentals berappt er mit seiner etwas gewöhnungsbedürftigen Stimme, alles was einem durch den Kopf gehen kann, wenn man sich intensiv mit dem alltäglichen Leben beschäftigt. Manchmal simpel, doch meist verstrickt in tausend Geschichten ist das Album definitiv nichts für zwischendurch. Auf Seiltänzer wird uns viel mehr geboten als willkürlich aneinander gereihteTracks, fast als Hörbuch könnte man die 19 Kurzgeschichten betiteln. Jedes Wort hat seine Bedeutung und ist an seinem Platz. Von der Geburt bis zum Tod, von der Liebe bis hin zum Hass, Tommy weiss von was er spricht, spickt seine Stimme mit Ehrlichkeit und rauen Emotionen und am Ende gibt es keine Zweifel mehr: Tommy Vercetti sagt all das, was jungen urbanen Menschen auf der Zunge liegt, sie aber nicht in Worte fassen können.

Seiltänzer gibt’s ab dem 1. Oktober bei Exlibris.ch Konzertdaten auf www.tommyvercetti.ch

Favorite: Track 5 Vergissmeinnicht & Track 13 Eifach so

Kostprobe: Track 9 Zitadella: 09 Titel 09 2

Mark Ronson & The Business Intl.- Record Collection

Die Ronson’s, Sam and Mark sind wohl die die hippsten Briten in NY. Sie macht Schlagzeilen als DJ und Freundin vom ehemaligen Darling Lindsay Lohan und er feiert Erfolge als Topproduzent und Schuhdesigner (Gucci). Nun erscheint das 3. Album von Mark Ronson ( & The Business Intl.)


Öfter mal was Neues dachte sich Mark Ronson, genug Bläser (Amy Winehouse, Daniel Merriweather), Tschüss Cover-Versionen (Duffy, Robbie Williams) und willkommen im 80er Brookyln des Mark Ronson’s.

Die Aufnahmen entstanden auch mehrheitlich mit alten Synthesizer welche konventionell auf ebay erstanden wurden. Enstanden sind tolle Songs mit eingängigen Rythmen und sehenswerten Gastsängern.
Besonders interessant ist der Song Loose It (In The End), geschrieben vom The Drums Jonathan Pierce, gerappt von Ghostface Killah und als Premiere mit dem Gesang vom Produzenten himself.
Als wahre Sammlung sind Namen wie Duran Duran, Scissor Sisters, The Drums, Boy George, Q-Tip, Kaiser Chiefs und View mit von der Partie.

Diese Record Collection darf bei dir in der Plattensammlung nicht fehlen. Old – School tönte nie besser!

Preview: Junip @ Exil Zürich, 28. September

José González. Ein wahres Beispiel, dass Purität in der heutigen Musikwelt immer irrelevanter wird. Die Irrelevanz betrifft dabei nicht nur, in was für ein Genre man sich bewegt, sondern auch, wie man zum Musiker wurde. Am kommenden Dienstag kommt der schwedische Singer/Songwriter mit seiner langjährigen Band Junip für einen Gig ins Exil Zürich.

Der Name José González mag zwar nicht allen in der ersten Sekunde gleich was sagen, aber sein Cover von The Knife’s “Heartbeats” bestimmt. Auch wenn man den Songtitel nicht kennt, das ist einer dieser Songs, den man irgendwo auf irgendeinem Radiosender oder bei einer bestimmten Fernsehserie (O.C.California) ein Mal gehört hat und es danach einfach immer wiedererkennen wird. Die Stimmung ist ungezwungen, die Stimme eindringlich auf der ungeschnörkelsten Art, der Song als Mittelpunkt; und der Mittelpunkt ist klar und simpel.

Und so klar und simpel klingt auch seine spannende Lebensgeschichte. Jeder Schritt wie eine Automatisierung des Schon-Dagewesenen, ein So-Muss-Es-Sein anstatt eine schwere Entscheidung. Als Kind einer komplett argentinischen Familie wuchs José González, der Frontmann von Junip, in Göteborg Schweden auf. In Teenagerjahren spielte er nebst klassischer Gitarre noch E-Bass in seiner Hardcore-Schülerband. Erst als er den Solopfad einschlug, kamen das virtuose klassische Gitarrenspiel, die non-chalante Geschichtenerzählerstimme und die eklektische Stilwahl zusammen und machte González zu einem Singer/Songwriter-Phänomen in 2003.

Nun veröffentlicht er nach einer mehrjährigen Bandpause das erste Album mit Junip und spielt dies live auf Tour. Die mehr in dunkleren Tönen experimentierende Band knöpft an der AffinitätGonzález‘ für rockigere Sounds an und bietet interessante Moog-Farben in den vielversprechenden Songs. Mal schauen, wie sie diese am kommenden Dienstag live im In-Club Exil Zürich vorstellen werden.

Junip Myspace

José González Myspace

Exil Zürich

Das Leben in der Riesen-WG

Eine Gross-WG ist man dann, wenn mehr als 5 Personen sich eine Bleibe teilen. Egal ob zwei zusammengelegte Wohnungen, ein riesen Loft oder ein heruntergekommenes Haus. Sich für so ein Zusammenleben zu entscheiden, kann verschiedene Gründe haben. Einerseits ist es bestimmt billiger als nur zu zweit zu wohnen – und man ist bestimmt nie alleine!

Marc, 27, lebt mit sieben Mitbewohnern in einem alten Haus mit einem herzigen Gärtchen in der Nähe vom Schaffhauserplatz – und er kann sich nichts Schöneres vorstellen:

„Ich bin vor einem Jahr hier eingezogen, weil ein Kumpel von mir damals auch hier gewohnt hat und ich so schnell wie möglich ein neues Zimmer brauchte. Am Anfang war ich skeptisch „Klauen die mir mein Essen weg?“ „Wie werden wir es Morgens alle ins Bad schaffen?“ und so weiter. Nach einigen Wochen habe ich mich allerdings daran gewöhnt, dass es nie ganz still in unserem Häusschen ist und nun kann ich mir nicht vorstellen jeden Abend in ein leeres Wohnzimmer Nachhause kommen zu müssen.

Wir verstehen und alle super und schlussendlich sind wie ja nicht irgendeine Hippie-Kommune. Wenn ich allein sein will kann ich einfach in mein Zimmer gehen und so habe ich meine Ruhe. Ich glaube nicht dass ich je allein Leben werde, ich möchte hier verweilen bis ich eine eigene Familie habe und dann automatisch wieder viele Leute um mich herum habe.

Gerade in einer Stadt wie Zürich ist es nicht einfach, ein soziales Netzwerk aufzubauen. Nach dem Studium zogen viele meiner Freunde weiter. Die Riesen-WG ist mein Ersatz-Freundeskreis! Bisher hatten wir auch Glück und jeder neu dazugestossene Bewohner war freundlich und mehr oder weniger ordentlich. Das schöne an einem so grossen Verbund ist ja auch, dass wenn sich einer querstellen will, hält er es nicht lange durch!”

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Das Ende einer Ära – Goodbye zum “Röschti”

Ab Sonntag 19.9.2010 ist das Rohstofflager Geschichte, denn der Club weicht der Grossbaustelle auf dem Toni-Areal. Nach 13 Jahren und bereits dem dritten Standort, wird es entgegen kursierenden Gerüchten keinen neuen Club Rohstofflager mehr geben.

Das Rohstofflager ist in bester Gesellschaft, denn auch legendäre Clubs wie The End London, E-Werk Berlin oder Ultraschall München sind heute Geschichte.

Das Rohstofflager hat sich europaweit als einer der bekanntesten Clubs für elektronische Musik etabliert. Die Stars der Szene gaben sich die Klinke in die Hand, ob Jeff Mills, Sven Väth, Chris Liebing, Adam Beyer, DJ Hell, Richie Hawtin, Miss Kittin, Green Velvet, Robert Hood, DJ Rush, Aphex Twin, Roni Size, DJ Hype, LTJ Bukem, Andy C und viele andere – einige hatten sogar ihren ersten Schweiz-Gig im Rohstofflager.

Eröffnet wurde der Club 1997 im einstigen Lager für Rohstoffe einer Seifenfabrik im Steinfels-Areal. Drei Jahre später, im Frühling 2000, siedelte das Rohstofflager dann nach Oerlikon über, wieder in ein altes Fabrikareal.

Seit 2003 befand sich der Club im ehemaligen Milchpulverlager des Toni-Areals in Zürich-West. Am neuen Standort ergänzten Konzerte unter der Woche das elektronische Wochenend-Programm. Bands wie Black Rebel Motor Cycle Club, The Darkness, Groove Armada, Asian Dub Foundation, Skin, Phoenix, Gus Gus, Kasabian, Juliette & The Licks und viele andere gastierten im Rohstofflager.

Unter dem Label „Rohstofflager“ werden aber zukünftig weiterhin Parties und Konzerte stattfinden, so wie am Donnerstag 30. September das Konzert der Überflieger PENDULUM im Zürcher X-Tra. Weitere Infos für zukünftige Events folgen in Kürze.

Fr 17.09.2010: Lost in Drum’n’Space
//THE END… Dankeschön und Bye!
DJ HYPE (UK), ADAM F (UK), Led Tampi, Paradizer, Tonga, Selected Groove Formation, Randy, Black Up, Scud, Dirk D, Gentriss, Jack Stone, Keen Demand auf 2 Floors!//

SA 18.09.2010: Trax
//THE END… Dankeschön und Bye!
THE ADVENT live (Drumcode / Kombination Research / UK), JOEY BELTRAM (Stx / Tresor / Drumcode / R&S /USA), Styro2000, Bang Goes, Darrien, Squep, Dani Koenig, Nenad J, P. Bell, Everstone, Mary C Jane und viele mehr auf 2 Floors!//

Eat Pray Love

Friss, hypochondere und küss Javier Bardem: Die Verfilmung von Elizabeth Gilberts Self-Help-Bestseller Eat Pray Love kommt gänzlich ohne den Sinn, die Plausibilität oder den Stil der Vorlage aus. Daher wechseln zwar die schönen Landschaften hinter Julia Robert, ihr Charakter verändert oder entwickelt sich aber kein bisschen; sie bleibt eine hysterische Amerikanerin.

Liz ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, sie besitzt ein wunderbares Eigenheim, verfügt über einen Ehemann, der sie anhimmelt, hält sich einen jugendlichen Lover – und ist unglücklich. Warum, das weiss sie selber nicht! Die Drehbuchautoren wissen es auch nicht. Und dem Zuschauer ist es schlicht schleierhaft, was der guten Frau fehlt. Julia Roberts schaut verheult und quengelig aus unzähligen Close-Ups heraus und beschliesst ein Jahr blau zu machen. Sie jettet nach Italien, frisst Pasta und wird fett. Sie fliegt nach Indien und versucht sich in einem Ashram in der Sinnsuche. Und sie geniesst auf Bali das in Italien erlernte Dolce Farniente. Fünf Minuten vor Filmschluss sollte sie mit ihrem neuen super-süssen Liebhaber auf ein Boot steigen und da rastet sie aus. Sie sieht ihre neue Freiheit, ihre Eigenständigkeit, ihre Balance bedroht. Aber weil dieser Film aus dem Land des ewigen Happyendigs kommt, verpasst der weise alte, zahnlose Medizinmann Liz noch die ganz grosse Lektion: Um die Balance (=Liebe) zu finden, muss man sich selber verlieren!

Da hat Liz (Julia Roberts) gut lachen: Latinlover Felipe (Javier Bardem) liest ihren jeden Wunsch von der Zunge ab…

133 Minuten dauert die Reise und wer vorab nicht den Bestseller von Elizabeth Gilbert gelesen hat, verliert schon nach wenigen Minuten den roten Faden und jegliche Achtung für die Heldin; Unplausibilitäten jagen sinnlos zum Roman hinzuerfundene Szenen, die alles nur noch unklarer machen. Bezeichnend für den Umgang mit inneren und äusseren Zusammenhängen ist eine Szene, in der Roberts auf unappetitliche Weise Spaghetti in sich hineinschlürft, während im Hintergrund Mozarts Zauberflöte erschallt. Warum müssen wir der Frau ständig beim Essen zusehen? Und hätte sich nicht eine italienische Oper finden lassen, um das sinnliche Erlebnis eines Pastatellers hervorzuheben?

Wo bitte sieht Rom so aus? Und warum sind alle Italiener unhygienische, faule Frohnaturen?

Man hätte es ja so einfach haben und sich schlicht an das Buch halten können, das immerhin 6 Millionen Mal über den Ladentisch gegangen ist. Hier erzählt eine intelligente, selbstreflexive und hysterische Amerikanerin, wie sie zu Gott gefunden hat, wie sie gelernt hat, sich selbst zu mögen, wie sie erwachsen geworden ist. Entsprechend funktioniert die Bootsszene im Buch anders. Hier ist es Liz, die ihren Freund dazu einlädt, gemeinsam loszuziehen und das Leben anzupacken. Von Freiheitssuche, innerer Balance und ähnlichem Gewäsch fehlt jegliche Spur. Es ist traurig, es so direkt sagen zu müssen; aber dümmer als Regisseur Ryan Murphy (der sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeigt) hätte man es kaum machen können. Selten ist eine idiotensichere Romanvorlage so einfallslos “versenkt” worden; und das obwohl Publikumsliebling Julia Roberts ständig zwischen Strahlen und Heulen hin- und herwechselt.

Kim Kardashian: Botoxspritzen für die Quote

Wahre Schönheit kommt von innen? Nicht bei Kim Kardashian. In ihrer Reality-TV-Show “Keeping Up with the Kardashians” liess sie sich nun vor laufender Kamera Botox injizieren.


Kim Kardashian  (29) geht einer der Hauptbeschäftigungen nach, die ein so genanntes “Socialite” ausmachen: Sie spielt sich selbst in einem Reality-TV-Format. Es heißt “Keeping Up with the Kardashians”.  Womit füllt man die Sendezeit eines solchen Formats? Natürlich mit den anderen Hauptbeschäftigungen eines Socialites. Wie zum Beispiel der Verabreichung von Botox-Spritzen.

Eigentlich verwunderlich. Immerhin versuchte sie erst vor kurzem, einem Fan per Twitter ihre geplanten Schönheitsoperationen auszureden. Nun aber doch die Botox-Werbeveranstaltung. In der Folge am vergangenen Sonntag legt sich Kim in den Behandlungsstuhl und lehnt auf die Frage des Arztes, ob sie denn eine Betäubungscreme wünsche, dankend ab. Sie habe eine hohe Toleranzgrenze für Schmerzen, entgegnet sie.
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Während ihr also die Spritzen ohne Betäubung verabreicht werden, um ihr auch noch das mikroskopischste Fältchen aus dem 29-Jahre jungen Gesicht zu bügeln, kriegt ihre Schwester Khloe beinahe einen Anfall. Sie kommentiert die Situation mit “Das ist widerlich!” oder “Du bist so blöd!”

Ein ganz normaler Tag im Hause Kardashian also. Es bleibt der Phantasie überlassen, was das Thema der nächsten Folge sein könnte.

Ab dem 26. September, immer Sonntags um 22 Uhr auf E! Entertainment, läuft die fünfte Staffel auch in Deutschland an. Dann kann man sich auch hierzulande mit eigenen Augen überzeugen.

U2 Frontman Bono feierte im Q Zürich.

Nach fünf Jahren Schweizer Absenz spielten U2 am vergangenen Wochenende gleich zwei Konzerte im Zürcher Letzigrund. Wer den gestandenen Rockern nahe sein wollte konnte für  einen immensen Betrag in der allerersten Reihe, der Red Zone, den Männern zujubeln und darauf hoffen, dass Frontman Bono seine Hand kurz in die Menge streckte. Nichts im Vergleich zu dem was die Gäste des frischgestrichenen Q Zürich am Samstag geboten bekamen:

Trotz dem ein oder anderen Jährchen auf dem Buckel liess es sich Sänger Bono nicht nehmen, es in Zürich krachen zu lassen: Am Samstag feierte er nämlich an einer Party im Kreis 4, bevor er mit Manager ins Q Zürich weiterzog.

Bis vier Uhr morgens trank er in der Berlin Lounge Grey- Goose-Wodka und Champagner,
unter Anderem mit Mariya Donat (29), der Frau des Geschäftsführers. «Es gibt keinen netteren Superstar zum Feiern», schwärmte diese.

Und sichtlich hat auch der Superstar den Abend genossen: Am Sonntag rief Bono ins Publikum: «Es wurde spät gestern, ich bin in meinen Kleidern erwacht!»

Foto: Fridolin Hauser

Zurich Film Festival: Programm 2010 bekannt gegeben

Das Zurich Film Festival findet nun schon zum sechsten Mal statt. Vom Donnerstag, dem 23. September, bis zum Sonntag, dem 3. Oktober, ringen mehr als 70 Filme in verschiedenen Programmreihen um die Gunst der Besucher, angefangen mit Michael Steiners (jetzt schon rege diskutiertem) Sennentuntschi, abgeschlossen mit Oliver Stones Wall Street: Money Never Sleeps. Ein Festival für Jung und Alt und mit Publikumsnähe. „Wir wollen mit dem Festival die Stadt beleben und jedem die Möglichkeit geben, Filme und ihre Macher hautnah mitzuerleben“, erklärt die Geschäftsführerin des ZFF, Nadja Schildknecht.

Die Filme laufen im Arthouse Le Paris, corso und Seefeld-Razzia, oftmals im Beisein ihrer Macher, die auch für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen. Wer nicht grad im Kino sitzt, kann zudem beim Festivalzentrum am Hechtplatz vorbeischauen, dem grossen Treffpunkt des ZFF.

Unter den prominenten Gästen finden sich Anatole Taubmann, Frank Langella oder Miloš Forman (dem eine Retrospektive im Filmpodium gewidmet ist); an der Premiere von Wall Street: Money Never Sleeps werden zudem Oliver Stone und Danny DeVito anwesend sein; die Tickets sind zugänglich für alle! DeVito kommt nach Zürich anstelle des leider an Krebs erkrankten Michael Douglas und wird für seinen alten Freund den Golden Icon Award entgegen nehmen.

In drei Wettbewerb-Reihen werden 32 Filme gezeigt, aber auch ausserhalb davon sind viele tolle Entdeckungen zu machen, darunter eine Menge Premieren. Das exakte Programm findet Ihr unter diesem Link. Die Goldenen Augen werden am 2. Oktober verliehen, darunter auch der Audience Award, für den jeder Kinobesucher seine Stimme abgeben (und am Schluss etwas gewinnen) kann und der von Sir Bob Geldof überreicht wird.

Studentinnen und Studenten erhalten vergünstigte Tickets: für Vorstellungen, die vor 18 Uhr beginnen, bezahlt Ihr mit der Legi 9.- (Parterre vorne), bzw. 13.- (Parterre,Balkon) anstatt 13.-, bzw. 16.- Franken. Und für Abendvorstellungen 9.-, bzw. 16.- Franken anstatt 13.-, bzw. 21.- Franken. Auch bei weiteren Anlässen wie dem onedotzero_ch oder der Public Zurich Master Class gibt’s Ermässigungen.

Internationaler Spielfilmwettbewerb

Adem (Belgien/Niederlande)
Belle Epine (Frankreich)
Blue Valentine (USA)
Bon Appetit (Spanien/Schweiz/Deutschland/Italien)
La vida útil (Uruguay/Spanien)
Pieds nus sur les limaces (Frankreich)
Monogamy (USA)
Pál Adrienn (Ungarn/Niederlande/Österreich/Frankreich)
Pelican Blood (Grossbritannien)
R (Dänemark)
Third Star (Grossbritannien)
Zena sa slomljenim nosem (Serbien/Deutschland)

Deutschsprachiger Spielfilmwettbewerb

180° (Schweiz)
Der letzte schöne Herbsttag (Deutschland)
Die Hummel (Deutschland)
Das Lied in mir (Deutschland)
Snowman’s Land (Deutschland)
Stationspiraten (Schweiz)
Vielleicht in einem anderen Leben (Österreich/Ungarn/Deutschland)
Zu zweit (Schweiz)

Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb

Adopted (Deutschland)
Armadillo (Dänemark)
Beijing Punk (Australien/USA)
Einmal mehr als nur reden (Österreich)
Hauling (Brasilien)
Last Train Home (Kanada/China)
Marwencol (USA)
The Rising Sun (Schweiz)
The Edge of Dreaming (Grossbritannien)
The Tillman Story (USA)
The Two Escobars (Kolumbien)
Un dia menos (Mexiko)

Out of Competition

Biutiful (Spanien/Mexiko)
Buried (Spanien)
En familie (Dänemark)
Howl (USA)
Kak ya provel etim letom (Russland)
Stone (USA)
Stubmarinon (Dänemark/Schweden)
Tamra Drewe (Grossbritannien)
The Con Artist (Kanada)
The Joneses (USA)
You Will Meet a Tall Dark Stranger (UAS/Spanien)
Cane Toads: The Conquest (Australien/USA)
Catfish (USA)
Exit Through the Gift Shop (Grossbritannien)
Hugh Hefner: Playboy, Activist and Rebel (Kanada)
Yves Saint Laurent – L’amour fou (Frankreich/Grossbritannien)
Teenage Paparazzo (USA)

Neue Welt Sicht Australien

Balibo
Bran Nue Dae
Machete Maidens Unleashed!
My Asian Heart
Red Hill
Strange Birds in Paradise
The Loved Ones
Van Diemen’s Land
Kurzes aus Down Under (Kurzfilme)

A Tribute to Miloš Forman

One Flew Over the Cuckoo’s Nest (USA)
Hair (USA)
Amadeus (USA)
The People vs. Larry Flint (USA)
Man on the Moon (USA)
Dobre placena prochazka (Tschechische Republik)

Verschiedenes

Life, Above All (Südafrika/Deutschland) Charity-Anlass zugunsten von MSF
onedotzero_adventures in motion Digitalfilmfestival
Pako joulumaasta (Finnland) SVFJ präsentiert
Sennentuntschi (Schweiz) Eröffnungsfilm
The rendez-vous (Schweiz) Special Screening
Wall Street (USA) Golden Icon Award
Wall Street: Money Never Sleeps (USA) Abschlussfilm

Der Messie, der Schnorrer und weitere nervende WG-Mitbewohner.

Der Messie

Das Chaos breitet sich um den Messie herum aus. Ausgehend von seinem eigenen Zimmer sifft er nach und nach jede Ecke der WG zu. Im Schuhregal findest du sein Haargel, hinter der Waschmaschine liegen Messer und Gabel, und dreckige Socken von ihm können auch mal in der Küchenschublade auftauchen.

Der Messie hat kein Gefühl für Ordnung: Um das zu bekräftigen, lagert er sechs Wochen lang einen Teller Spaghetti im Kühlschrank ein.

Bisweilen tut der Messie sogar so, als sei er beschränkt, nur um sich vor dem Putzen zu drücken. Mit “Kalenderwoche 25: Küche – Johannes” kann er angeblich gar nichts anfangen und fragt dich jedes Mal genervt, womit er diese Woche schon wieder dran ist. Geduldig erklärst du ihm, das diese Zeichen bedeuten sollen: “DU-PUTZT-SOFORT-DIE KÜCHE!”

Der Pädagoge

Für den Pädagogen ist eure Wohnung ein tolles Experimentierfeld. Er übt schon mal für seinen zukünftigen Job als Betreuer in einer Wohngruppe. Um das Wohnklima aufzumöbeln, hat dieser Mitbewohner Türschilder mit euren Vornamen gebastelt und Halbedelsteine in einem Dreieck um den W-LAN-Router gelegt. Gegen die Strahlung, weisch.

Einmal in der Woche beruft der Pädagoge einen WG-Abend ein, bei dem ihr Kummer und Sorgen aussprechen sollt. Meistens beschuldigen sich dabei die Mitbewohner nur gegenseitig, nicht richtig zu putzen.

Der Schnorrer

Der Schnorrer hat es mal wieder nicht in den Coop, die Drogerie oder den Copyshop geschafft. Daher fragt er dich einmal mehr, ob du ihm mit Tomatensauce, Zahnpasta oder Druckerpapier aushelfen könntest. Um ihn loszuwerden, hilft nur ein emotionsloses “Auf keinen Fall!”

Schliesslich gibt er auch noch den Kapitalismuskritiker: “Du sitzt hier auf einem fetten Haufen Druckerpapier, das du mit Muttis Geld gekauft hast. Und ein Kind aus der Arbeiterklasse muss sehen, wie es seine Seminarpläne ausdruckt.” Da du weisst, dass seine Mutter ein Autohaus leitet, knallst du ihm die Tür vor der Nase zu.

Der Ersti

Der Ersti ist in den meisten WGs von Anfang an unerwünscht. Studienanfänger werden in der Regel noch nicht einmal zur WG-Besichtigung eingeladen. Hinter dieser offenen Diskriminierung steckt der pure Egoismus: Insgeheim erhofft sich nämlich jede WG, dass der neue Mitbewohner nützliche Fähigkeiten mitbringt. Man spekuliert darauf, dass der Neue Waschmaschinensiebe reinigen oder das Internet flicken kann. Oder dass er sonntags einfach mal so einen Kuchen für den Kaffeeklatsch zaubert. Das alles kriegt der Ersti eher selten hin, weil nämlich Mama und Papa bis vor kurzem solche Aufgaben für ihn übernommen haben.

Wenn deine WG dennoch gegen alle Konventionen einen Ersti aufnimmt, musst du dich auf zwei Szenarien einstellen: Heimweh oder 24/7 Party. Das Szenario Heimweh drückt zwar etwas auf die Stimmung, ist aber noch ganz gut zu ertragen.

Das Party-Szenario ist eindeutig nerviger: Der Ersti hat mitbekommen, dass “Nachtleben” nicht gleichbedeutend ist mit “Grossraumdisco im Dorf“, und testet jetzt mit seinen neuen, wilden Studienfreunden jeden Club und jeden Leider trifft sich die hoch motivierte Partycrowd zum Vortrinken gern in eurer geräumigen WG-Küche.

Yves Larock spielt am Samstag im Kaufleuten – und er freut sich riesig!

Sie haben ein neues Baby: Zum ersten Mal findet am 11.9. im Kaufleuten Club nämlich die Partyreihe Glam statt. Und dahinter steht Mato! Und zwar komplett. Und wie immer setzen Sie auch hierbei nur aufs Beste vom Besten. Und und und…!

Will heissen: Neben ihren zwei Mato-Männern Vincent Sky und Mike-L stehen an den Turntables auch DJ Tremendo und Yves Larock! Ja, das ist der mit dem Welthit “Rise Up” (über 8 Millionen Youtube-Klicks). Und genau der wird neuer Resident-DJ der neue Partyserie. Der Yves ist nämlich Schweizer und kommt drum nun – ganz exklusiv – regelmässig in seine Heimat. Natürlich wird die neue Party etwas elektronischer und housiger als Mato – aber die Hauptsache ist doch: Wir wollen und werden feiern wie eh und je, von Züri für Züri, exzessiv, feuchtfröhlich und ausgelassen.

Wenn so ein grosser Abend vor der Tür steht, lassen wir uns die Chance mit Yves zu sprechen und ihn zu fragen, was er persönlich vom morgigen Abend erwartet und welchen Track er unbedingt spielen möchte, nicht entgehen:

“I’m really excited about mixing in Switzerland! Especially in Zurich and even more for me, playing in Kaufleuten because it’s such a cult club. But probably above all, I’m most excited about playing @ GLAM with my friend DJ Tremendo, it feels like being at home already!

This will be the first time I’ve ever played at Kaufleuten on a Saturday so I’m really looking forward to it and have been going through all my tunes to make sure I put the best set together and give the people as much fun as possible. I have big faith in the Zurich crowd, they always know how to party! Plus of course I’m looking forward to having fun myself!

The one track that I can’t wait to drop is my new one. It’s called ‘Girl’, I produced it with my good friend Tony Sylla and we managed to get Tara McDonald to do the vocal, it’s a fantastic party tune with some amazing remixes, it’ll be out in November on Spinnin Records but the reactions I’m getting back so far for it from international radio stations and my DJ friends has been very positive. I’ll also be trying out some new remixes of my track Until Tomorrow, this will be the first time I’ve dropped them anywhere so Glam is in for a very special treat indeed! I’ll see you there!”