Remady – Trotz Platin No Superstar?

Remady – Ein Hit-King. Seit dem Partykracher „No Superstar“ gehört er zu den ganz Grossen im Musigeschäft. Nach dem Swiss Night Life Award räumt er wie es scheint auch noch Platin ab. Aber Achtung, Remady weiss noch gar nichts von seinem Glück.  Mit „Give me a sign“ und seinem neusten Baby „Do it on my own” feat. Craig David beweist der Discjockey, dass er keine Eintagsfliege war und ist.

Da sagten wir uns natürlich: Remady – Give usgang.ch a sign!
So kam es, dass er on his own mit Busenfreund Toni Granello in unserer Kaffiklatsch Küche sass und mir ein paar pikante Details seines DJ Lebens preisgab. Wieso der Schweizer trotz internationalem Erfolg am Boden geblieben ist und was Remady für eine Beziehung zu seinem Cäpli hat – here it is, check it out.

Wieso nennt sich Marc Würgler eigentlich DJ Remady?
Eine lustige Geschichte (Remady schmunzelt). Die Veranstalter des Party Brands „Sweet & Sexy“ hatten mich damals mehrmals angefragt, ob ich bei ihnen als Headliner DJ mitmachen möchte. Zuerst habe ich immer verneint, bis ich das erste mal eine Party von ihnen im Temple Club Bern (Heute Liquid ) besuchte.  Dann griff ich zum Telefon und fragte, wann darf ich das erste Mal auflegen (Remady lacht). Da die Zeit für die Anfertigung des  Flyers für den nächsten Gig knapp war, hatte ich nur zwei Tage Zeit mir einen Künstlernamen zuzulegen. Damals hörte ich privat viel Dancehall / Ragga Musik, vor allem Bounty Killer. In seinen Texten kam mehrmals das Wort REMEDY vor. Ich fand es klingt cool, machte aus dem zweiten E ein A um es unique zu machen und seit dem bin ich DJ Remady.

Wieso nicht DJ Marc Würgler?
Logisch. So hätte ich mich auch nennen können. Aber ob das wohl cool gewesen wäre, ist fraglich…..stell dir vor du stehst im Club und der MC schreit are you ready for MAAAAARRRC WÜÜÜÜÜRRGLEEEEERRR, was meinst du? (Remady muss laut lachen.)

Am 4. Dezember 2010 wurdest du am Swiss Night Life Award zum „Best Dance & Partytunes DJ“ gekürt. Ist die Auszeichnung just nice to have oder bedeutet sie dir mehr?
Sie bedeutet mir sehr viel. Neben dem Swiss Music Award ist es die einzig grosse Auszeichnung in der Schweiz, welche es für Künstler im Musikbusiness gibt. Wenn du solch einen Preis erhältst, weisst du, dass du etwas richtig gemacht hast. Ich kann mich erinnern, dass ich zu Hause in meinem Studio war und Musik machte, als ich dann von der Nomination hörte. Dass ich dann auch noch gewonnen hatte, konnte ich es gar nicht glauben! Allerdings war es schade, dass Manu und ich  gerade in Kanada am Touren waren und ich den Preis nicht selber abholen konnte.

Wir vergeben dir noch einmal. Deine Frau war so lieb und nahm den Preis für dich entgegen. Was bedeutet sie für Remady und vor allem für Marc Würgler?
Meine Frau ist seit 16 Jahren meine beste Freundin, seit vier Jahren sind wir ein Paar und seit einem Jahr sind wir verheiratet. Zusätzlich ist sie auch meine Managerin. Im klar Text heisst das: Sie ist mein Ein und Alles! Sowohl für Remady als auch für Marc. (Jöö. So süss.) Das Ding ist, dass ich mein Business in der Familie behalten möchte. Das Musikgeschäft ist ziemlich heikel und es ist schwierig, jemandem zu vertrauen. (Remady schaut Toni Granello, der neben an seinen griechischen Kaffee schlürft mit geheimnisvollem lächeln an. Ihre Blicke treffen sich. Toni weiss, von was Remady spricht). Ich möchte mein Business nicht in fremde Hände geben. Ich hatte zum Beispiel ein Angebot von Craig Davids Manager. Aber das ist nichts für mich. Ich muss mein eigener Chef sein und selbst bestimmen können, was ich morgen machen will.

Findest du, dass es in der Schweiz schwieriger ist sich als DJ zu behaupten als im Ausland?
Ja. Meiner Ansicht nach ist es extrem schwierig in der Schweizer House Szene als DJ Fuss zu fassen. Früher kam es auf die technischen Skills an, heute gibt es so viele DJ’s, die sich in keiner Weise voneinander unterscheiden, ausser du produzierst deine eigenen Tracks und promotest diese. Da kommt aber schon das nächste Problem, denn in den Schweizer Radios wird selten Dance Music gespielt. Sicher mehr als früher, aber dann z.B. nur von internationalen Stars wie David Guetta oder Black Eyed Peas. Bei mir war es genau gleich, obwohl „No Superstar“ im Ausland bereits ein Renner war, taten sich die Schweizer Radiosender schwer, den Track zu spielen. Was ich ziemlich schade finde. Zumal es eine riesen Chance wäre, einen Schweizer Act, welcher international Erfolg hat, auch national zu pushen. Wenn ich zum Schluss deiner Frage den jungen DJ’s noch einen Tipp geben darf: Du musst deinen ganz eigenen Sound haben um dich von der Masse abzuheben. Denn das ist schlussendlich das, was dich einzigartig macht. Ich höre mich schon an wie ein Lehrer oder Vater. (Remady lacht)

Wann checkst du, ob ein Lied ein Verkaufsschlager wird?
Vor 4 Jahren haben wir „No Superstar“ geschrieben und produziert. Glück spielte hier sicher auch eine grosse Rolle, right time, right place. Ich hatte keine richtigen Vorstellungen, wie das Endprodukt aussehen sollte. Beim produzieren des Tracks habe ich eigentlich gar nicht so viel überlegt. Ich zeigte Manu den Beat, welchen ich bis dahin aufgenommen hatte und er begann sofort zusammen mit einem Freund zu texten. Zuerst startete der Refrain eigentlich mit „I‘m a Superstar“. Doch meine Frau hatte dann die Idee: nein Jungs, wieso nicht „NO Superstar“, das passt zu Remady, da ich einfach kein Superstar war und bis heute nicht bin. Ich bin und lebe No Superstar. Ich mag den ganzen Rummel und die Aufmerksamkeit gar nicht. Ich habe einfach Freude an der Musik!  (aha….) Ja und jetzt ist es einer der beliebtesten Songs.  Doch mit dem Hit kommt auch ein grundlegendes Problem, die Bezeichnung „One Hit Wonder“. Mit dem darauf folgenden Track möchtest du natürlich an deinem Erfolg anknüpfen, was nicht immer einfach ist, aber zum Glück haben wir dies mit „Give me a Sign“ und der aktuellen Single „Do it on my own“ feat. Craig David geschafft. Heute gehe ich mit einem bestimmten Konzept an die Arbeit. Früher setzte ich mich einfach ins Studio und pröbelte, das ist der Hauptunterschied.

Auf deinen neuen Tracks befinden sich fast nur männliche Stimmen. Why?
Mir ist es wichtig, dass die Leute beim Hören eines Liedes sagen können….hey das ist ein Track von  Remady! Dazu gehört, dass du einen eigenen und wiedererkennbaren Style entwickelst. Sowohl in der Musik, als auch in den Vocals. Da ich persönlich finde, dass Männer einen grösseren Wiederekennungswert haben, war ich immer auf der Suche nach der „perfekten“ Stimme und seit „No Superstar“ ist Manu-L die Stimme meiner Songs. Wir sind sozusagen eine Band geworden. Seit Manu L möchte ich gar keinen anderen Sänger mehr engagieren. Seine Stimme passt zu meinen Melodien und Synth Sounds und wir ergänzen uns super im Studio und bei den Auftritten.

Welches ist das nächste grosse Ereignis in deinem Terminkalender?
Das wäre wohl der NRJ MUSIC AWARD am 22.01.11 in Frankreich. Wir sind in der Sparte „Hit des Jahres“ mit dem Track „Give me a Sign“ nominiert. Am Vortag spielen wir in Cannes mit diversen internationalen Acts: Nachmittags mit Enrique Iglesias, Nicole Scherzinger, James Blunt usw.…. und am Abend dürfen wir als „Vorgruppe“ von Black Eyed Peas auftreten.

Wir hoffen auf jeden Fall auf das Beste. Eine Schlagzeile in der 20Minuten munkelte, dass der Song „No Superstar“ Platin abgeräumt hat. True Story?
Ehrlich gesagt, wusste ich das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht.

Moment mal. Du hast das Lied produziert. Müsstest du das nicht als Erster erfahren?
Haha. Doch eigentlich schon. Aber das Problem ist, dass die Leute vom Label noch bis Ende Januar im Urlaub sind. (Hier einen Appell an das Label von Remady. Leute macht euch doch mal auf die Socken und arbeitet! Ist‘s nun Platin oder nicht?!) Daher konnte ich sie bis jetzt nicht erreichen. Auf jeden Fall habe ich den Artikel gelesen. Es soll zudem letztes Jahr die meistverkaufte Single eines Schweizer Künstlers sein. Jetzt muss ich nur noch warten bis dies bestätigt wird. We’ll see.

Das Leben ist eine Achterbahn. Welches waren deine Downs im letzten Jahr?
Ich musste wegen eines Nierensteins ins Spital und wurde dreimal operiert. Dort habe ich wieder gemerkt wie unwichtig materielle Dinge und Erfolg doch sind, wenn du nicht vollkommen gesund bist! Und ansonsten. Mhhh lass mich überlegen. Weißt du, das Musikgeschäft ist ziemlich hart und hat auch ziemlich viel negative Seiten. Viele gönnen dir deinen Erfolg nicht. Leute von denen ich es nicht erwartet hätte, sind neidisch und wären wohl gerne an meiner Stelle. Oft geht es auch nur um Geld und das ist schade. Du musst dir auch immer bewusst sein, dass der Erfolg morgen schon Geschichte sein könnte. Aber eh, so ist das Leben, alles was passiert hat seinen Grund.

Bad goes good. Was waren deine Highlights in den letzten Jahren?
Da gibt es diverse. Der Auftritt letztes Jahr an der Energy Stars for Free im Hallenstadion war sicher eines der Highlights. Wir wussten nicht, was uns erwartet, da wir als Überraschungsgast eingeladen waren. Aber ich muss sagen, die Schweiz kann feeeeiiiieeernnn!! (Remadys Augen glänzen) Ein grosser Moment war auch ein Auftritt in Paris bei welchem wir mit vielen internationalen Künstlern wie Taio Cruz, Kylie Minogue, James Blunt und Bob Sinclair in einer Halle mit 17.000 Leuten spielen durften. Die Zusammenarbeit mit Craig David werde ich sicherlich auch nicht so schnell vergessen. Er ist ein super Typ. Ow. Moment. Die Eule (Schön gesagt). Also die Auszeichnung am SNA. Das war ein besonders Highlight (Hör mal Remady, wenn die Eule kein Highlight ist, was denn sonst?! Haha.) Aber weißt du, wenn ich ehrlich bin, ist für mich jeder Auftritt bei welchem die Leute meine Musik erkennen und abgehen ein Highlight. Es muss nicht immer ein Gig vor tausenden von Leuten sein. Es ist das Feeling, welches das Highlight bestimmt.

Welchen Künstler wolltest du schon immer einmal kennenlernen?
Craig David. (Remady lacht)

Ah komm schon. Das sagst du jetzt nur so, weil du einen Song mit ihm produziert hast.
Nein, ehrlich. Ich fand schon immer, er war der beste Sänger, gleich nach Manu. (Remady zwinkert,  Toni und ich müssen laut lachen. Sorry Manu. Haha.) Nein, im Ernst. Manu ist für mich und meine Musik der beste Sänger basta.

Ok. Ich habe verstanden. Du und Manu. One Love. Aber was ist mit den geilen Künstlerinnen, die Schnitten im Musikbusiness? Sehen die wirklich so gut aus wie im TV oder sollte man doch lieber Abstand halten?
Ah. Was redest du denn da. Ich schaue nicht. Ich bin verheiratet! (Hahahahahah.)

Ja, logisch. Aber wer sagt, dass du da nicht mal einen Blick riskieren kannst. Ich rede nur von „luege“. Dessert gibt’s bekanntlich zu Hause.
Haha. Nein, also bei den Frauen kann ich wirklich nicht so viel sagen, denn ausser schminke sehe ich meistens nichts (Remady lacht). Aber James Blunt zum Beispiel. Der ist kleiner als im Fernseher (Remady schmunzelt). Sogar Kleiner als ich. (Ich sags jetzt mal so. Für alle die Remady noch nie live gesehen haben. Er ist nicht ganz so gross wie Vladimir Klitschko. haha).

Was hast du für eine Beziehung zu deinem Cap?
Immer wenn ich Musik auflege, habe ich ein Cap an.

Wieso? Gibt es dir ein Gefühl der Sicherheit?
Nein, das nicht. Seit 15 Jahren bin ich nun im Business. Immer wenn ich gespielt habe, hatte ich ein Cap auf. Das hat sich einfach so ergeben. Es ist gut und lustig zugleich, denn ich kann in Frankreich in einen Club gehen und es erkennt mich ohne Cap niemand. Sobald ich aber meine Mütze aufhabe, wissen alle: Ah, da kommt Remady.

Remady mit Cäpli, Marc ohne Cäpli.
Du bist schlau. (Logo Togo!) (Remady lacht.)

Danke Eminem.. ääääh, Remady (Du weisch was ich meine! Haha) für das Interview. Ich habe mich sehr gefreut mit dir zu plaudern. Ich “kenne” dich gerade mal 30 Minuten. Punkten konntest du trotzdem. Und wie. Ich sage: Keep it tight und Do it on your own. Because there is no wrong way to do it!

Die neue Single Remady feat. Craig David “Do it on my own” ist jetzt in der Schweiz auf Itunes erhältlich. Hol dir die Single auf Itunes hier.

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Official Homepage: Remady

Phil Lutz über Sven Väth, Dragqueens und was man am 8-jährigen nicht verpassen darf.

"Ich würde meine Seele verkaufen, würde an einem Event nicht die Musik gespielt werden, die ich selbst gerne höre."

Eine extravagante Show, mit extraordinären Gästen und phänomenalen Visuals. Die Deko. Eine Klasse für sich. Wer kennt sie nicht. Die Kultparty der smoovegroup: „Out of Ordinary”.

Phil Lutz, der Mitgründer der smoovegroup kam auf einen  Tee, halb krank, bei mir vorbei und erklärte mir,  was er eigentlich den ganzen Tag so treibt, wie er über die heutige Partycommunity denkt, wo sich zurzeit die Hochburg des Techhouse befindet und was man am Jubiläums Event diesen Samstag in der Alten Börse auf keinen Fall verpassen darf.

Wer steckt hinter der Firma smoovegroup?
Die Inhaber der Firma sind Michel „Miguel“ Staubli, Rolf Imhof und ich.

Wie entstand die smoovegroup überhaupt?
Ich und Miguel haben vor ca. 15 Jahren ein Discoteam in Wil (St.Gallen) gehabt. Wir waren Konkurrenten. Jeder ging seinen eigenen Weg. Eines Tages dachten wir uns, wieso machen wir nicht einmal eine Party zusammen. Dieser Entscheid war sozusagen der erste Schritt zum gemeinsamen Erfolg.

Du und Miguel seid also zusammengesessen und habt den Entschluss gefasst eine Firma zu gründen.
Naja. Ich hatte Jahre lang eine Tanzgruppe geleitet. Die Performancecrew SCP Sound and Dance Project. Irgendwann habe ich den Dancefloor verlassen. Mit 30 hatte ich keine Freude mehr daran. Trotzdem wollte ich weiter in der Szene aktiv bleiben.

Was hast du getanzt?
Animation, Choreographien, einfach alles. Wir waren sehr bekannt in der Deutschschweiz. Doch irgendwann hatte ich keine Spass mehr an der Sache. Ich rief dann eigentlich sehr spontan Miguel an, da ich wusste, dass er immer noch Parties macht und als DJ auflegte. Eine logische Entwicklung, da ich ihn noch von früher kannte und ich dem Nightlife treu bleiben wollte. So kam es, dass wir zusammen eine Party organisierten. Es wurden immer mehr Anlässe und so entstand die smoovegroup.

Was war mit Rolf? Wann und wie stiess er zu euch beiden?
Rof ist ein paar Jahre später dazu gekommen. Miguel und Rolf projektierten bereits das „East2Zurich“ zusammen. Da er immer mit Migi unterwegs war und auch immer auflegte, war das eines Tages eine vernünftige Schlussflogerung.

Was macht die smoovegroup genau?
Unser Hauptbusiness ist das organisieren von Events in verschiedenen Clubs. Da Miguel und Rolf beide elektronischen Sound auflegen und es auch meine grosse Liebe seit x Jahren ist, spielen auch unsere Events in diesem Bereich. Ich verfolge die elektronische Szene bereits seit Jahren, fast von Beginn an und es interessiert mich auch heute noch. Der 2. Zweig, welcher sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat, ist die Promotion. Es sind bereits 50 bis 60 Leute als Freelancer unterwegs. Wir werben zum Beispiel für Cityfox.

Vertreibt ihr auch Artists?
Ja, das machen wir auch. Aber dieser Bereich ist noch nicht sehr gross. Wir haben im Moment kaum Zeit diesen auch noch zu bewirtschaften.

Sprechen wir mal über das „Out of Ordinary“. Es ist sozusagen euer PartyBaby. War es das erste lukrative Label, welches ihr gegründet habt?
Nein, das nicht. Die smoovegroup gibt es ja nun schon bereits seit 8 Jahren. Wir starteten eher mit kleineren Sachen. Das „Out of Ordinary“ wurde erst vor 5 Jahren im Q Zürich ins Nachtleben gerufen. Wir starteten mit einem kleinen Host im damaligen „Micro“.. Die Party lief, es entwickelte sich und eines Tages hatten wir die Möglichkeit etwas Eigenes zu machen. So entstand das „Out of Ordinary“.

Wie kam es zum Namen „Out of Ordinary“?
Ich hatte schon seit Ewigkeiten einen Flyer zu Hause rumliegen. In korrektem Englisch würde es eigentlich „Out oft the Ordinary“ heissen. Ich fand den Namen an sich schon immer geil und wollte auch unbedingt irgendwas mit ihm machen. Der passende Zeitpunkt kam und der Name war bereit publik zu werden.

Ist das „Out of Ordinary“ der längste Event, welcher sich bis heute durchsetzen konnte?
Nein. Das wäre das „East2Zurich“. Dieser Event besteht bereits seit 7 Jahren.

Was ziehst du beim „Out of Ordinary“ nach den 5 Jahren für eine Bilanz?
Das „Out of Ordinary“ hat sich toll entwickelt. Wie der Name schon sagt – es muss was extraordinäres sein. Leider konnten wir das im Q, aufgrund der Räumlichkeiten, nicht so umsetzen, wie ich das vor allem wollte. Das heisst nicht, dass das „Out of Ordinary“ im Q nicht toll war. Es war nur nicht so, wie ich mir das schon immer erträumt hatte. Meine Idee war schon immer eine gelungene Mischung zwischen Visuals, Show und eines guten Lineups zu finden. Wenn man den Event heute in der Alten Börse betrachtet, stimmt es einfach. Die 4 wichtigsten Komponenten sind nun in top Ausführung vorhanden. Das ist einerseits die Deko, die Visuals und die Showeinlagen und anderseits die Live Acts mit den DJ’s.

Was hat sich in den letzten Jahren im Bereich Elektromusik spezifisch beim „Out of Ordinary“ verändert?
Ganz klar sind wir vom „House“ weggekommen. Ursprünglich war das „Out of Ordinary“ von den Acts her sehr kommerziell. In der Börse haben wir nun das Musik Konzept überarbeitet. Wir sind nicht mehr so housig, sondern haben mehr in den TechHouse gewechselt.

Was kannst du für eine Veränderung beim Ausgehpublikum feststellen?
Mir ist extrem aufgefallen, dass sich die Leute nicht mehr mit der Person hinter dem Mischpult identifizieren. Es ist eigentlich undankbar. Böse gesagt, müssten wir uns daher keine Gedanken mehr machen, wenn wir ins Haus holen. Wir müssten keine grossen Headliner buchen und könnten den Event insgesamt billiger machen. Das ist aber nicht unser Konzept und Stil. Du musst dir das mal vorstellen. Früher war es die Discomusik, die jeder kannte und die in den Charts auftauchte. Heute ist es der Elektro, der immer kommerzieller wird und omnipräsent ist. Man interessiert sich gar nicht mehr, von wo die Musik an sich kommt und wer auflegt.

Kannst du dir diese auftauchende Gleichgültigkeit erklären?
Nein. Ich weiss es nicht. Ich habe einfach das Gefühl, das die Leute heutzutage bereits mit dem elektronischen Sound aufwachsen. Wenn du dir heute die Hitparade anschaust, ist sie voll mit elektronischer Musik. Leider sehr billiger elektronischer Musik meiner Meinung nach. Das Problem ist auch, dass man sich nicht mehr mit der Musik beschäftigt. Es gibt noch 3, 4 Magazine auf dem Markt, die wirklich in die Tiefe gehen. Aber ich sehe es selbst auch. Es ist sehr schwierig sich für die elektronische Musik zu interessieren, denn du musst dich selbst enorm ins Zeug legen um wirklich herauszufinden, was abgeht. Das reicht vom Hitparadestürmer David Guetta bis hin zu Undergroundgeschichten, bei denen knapp mal 200 Platten gepresst werden. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Leute mehr darauf konzentrieren, wer hinter dem Plattenteller steht. Heutzutage musst du wirklich absolute Superstars bringen, damit die Leute wegen dem DJ an einen Event kommen.  Dies eröffnet aber auch die Chance innovativ zu sein, neues zu entdecken und zu fördern.

Wo siehst du geographisch gesehen im Moment die Hochburg der elektronischen Musik (Elektro)?
Beim Begriff Elektro müssen wir aufpassen. Eigentlich ist es der Techhouse Bereich, den du wahrscheinlich meinst. Denn so wie die Schweizer den Elektro zu Beginn verstanden haben, war er sehr kommerziell und lärmig. Nicht das, was er eigentlich ist. Langsam ist dieses Phänomen wieder verschwunden. Zum Glück (Phil muss lachen). Eigentlich kommt er aus den Tiefen von Detroit. Zum Beispiel von Model 500 oder Anthony Rother. Das sind die klassischen Elektro Produzenten. Die Hochburg meiner Meinung nach ist immer noch in Deutschland angesiedelt. Speziell in Berlin. Dort kommt sehr viel gute Musik her. Aber auch in den Metropolen wie London und Paris hört man sehr gute Beats.

Wer sind die Mustseen und –heard in diesen Cities?
Das sind immer noch die üblichen. Sven Väth, Richi Hawtin, Dubfire oder ein Ricardo Villalobos. Die sind alle gross im Geschäft. Aber wenn du natürlich die ganze Bandweite anschaust, dann gibt es auch eine Swedish House Mafia die gross im Business ist. Oder euer Headliner an der Jubiläums Party von usgang.ch – Deadmau5. Dieser gehört auch in die Kategorie. Das alles ist aber schon wieder kommerziell. Vor ein paar Jahren war die Swedish House Mafia noch sehr günstig zu haben. Heute zahlst du für die ein Vermögen.

Ist es nicht schwierig durch den langsam aber sicher allgegenwärtigen Elektro in die Kommerzsparte abzurutschen?
Es ist klar eine Frage des Geldes, so lautet meine Behauptung. Ich würde meine Seele verkaufen, würde an einem Event nicht die Musik gespielt werden, die ich selbst gerne höre. Es müsste schon sehr, sehr viel Geld zu verdienen sein. Aber genauso ist es bei den Akts. Schau dir einen David Guetta an, oder nochmals die Swedish House Mafia. Die haben früher noch ganz anderen Sound gemacht wie heute. Die haben das grosse Geld gerochen und dann ging es Schlag auf Schlag. Aus zuerst SpartenDJ’s wurden Superstars. Wer sagt schliesslich schon nicht nein wenn er Multimillionär werden kann. Ein Sven Väth hat so viel für die Szene getan, aber ist sich selbst und seiner Musik treu geblieben. Auch diese DJ’s sind heute ganz gross, obwohl sich ihre Musik nicht verändert hat. Die sind nun in ihrem Bereich zu Superstars aufgestiegen und sind heute genauso riesen Marken wie andere, die sich im Kommerz rumtreiben.

Am Samstag feiert ihr euer 8-jähriges Bestehen unter dem Motto „ 8 Years smoove Circus“ in der Alten Börse. Was kann man erwarten?
Der Event ist in erste Linie da um allen DANKE zu sagen, die uns seit Jahren unterstützen. Gäste, Partypeople, die seit Ewigkeiten mit dabei sind und Sponsoren. Wir sagen danke für 8 wundervolle Jahre, die wir zusammen erleben durften, Wochenende für Wochenende. Ohne euch könnten wir gar nicht existieren. Auf jeden Fall wurde der Kreativität keine Grenze gesetzt. Alles beginnt mit einem VIP Apero. Wir haben Feuerkünstler und Dragqueens für die Party aus Ibiza organisiert. Es gibt eine spezielle Deko, einzigartige Visuals und einer atemberaubenden Show. So wie man es sich gewohnt ist – nur noch grösser, noch spezieller und ordinärer. Alles steht unter dem Motto „Circus“ und so soll es auch umgesetzt werden. Es gibt weitere Specials und Überraschungen, die ich aber noch nicht preisgeben möchte. Wer nicht hinkommt, verpasst auf jeden Fall etwas. Es steckt eine monatelange Vorbereitung dahinter und wir haben viel an Zeit, Leidenschaft und Geld investiert um aus dem Event etwas Einmaliges zu machen.

Wieso Zirkus?
Zirkus wiederspiegelt im eigentlich die smoovegroup. Wir sind selbst ein Zirkus. Wir mussten für dieses Motto nicht lange rumstudieren. Es war klar. Wenn uns smoovegroup in den Sinn kommt, kommt uns zugleich auch der Zirkus in den Sinn.

Habt ihr einen besonderen Headliner am Samstag?
Nein. Ganz bewusst nicht. Wie immer haben wir internationale Gäste eingeladen. Das ist zum Beispiel Ilario Alicante und Alex Flitsch. Wir haben aber aus gutem Grund keine top Namen ans DJpult gezogen. Einerseits weil diese extrem teuer sind und andererseits weil wir niemand anderes feiern wollen, als uns selber. Der Gast, die smoovegroup Family und das Label stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Wir brauchen keine Superstars um uns zu feiern.

Was sind eure Zukunftspläne?
Es wird einiges geschehen. In der Börse werden wir nächstes Jahr sicher 11 fixe Daten für Events haben. Das heisst jeden Monat. Es wird nicht immer ein „Out of Ordinary“ geben. Für das ist es zu speziell. Aber wir sind mit verschiedenen Ibiza Labels im Gespräch um ein bisschen Sonne in das meist so graue Zürich zu bringen. Dann werden wir auch das „East 2 Zurich“ und das „Fantastik“ weiter im Supermarket durchführen. Es gibt verschiedene Querprojekte mit der Roten Fabrik und dem neuen Club Complex. Ich freue mich sehr auf das nächste Jahr. Es wird viel passieren. Aber zu viel möchte ich nicht verraten.

Es wird also im Hause smoove nicht langweilig.
Bestimmt nicht. (Phil schmunzelt. Im Stil von: Wenn DU wüsstest.)

Willst du zum Schluss noch irgendwas loswerden?
Ich möchte usgang.ch ganz herzlich für den fortwährenden Support danken. Ihr seid spitze. Durch die intensive Zusammenarbeit sind auch viele Freundschaften entstanden. Es ist schön hier durch den Bürokomplex zu laufen und schnell allen ein wenig hallo sagen zu können. Danken möchte ich aber auch unseren Gästen. Vor allem denen, die immer mit am Start sind und unsere Events fantastisch und mittlerweile unersetzlich machen. Es macht Freude Teil einer solchen Community zu sein. Fürs 2011 sind wir alle topmotiviert einmal mehr das Beste vom Besten herauszuholen. Und zwar aus jedem einzelnen Event.

Danke Phil fürs Interview. Und sorry, dass ich dich letzten Samstag am SNA nicht erkannt habe. Der Hut ist auf jeden Fall top! Haha. Ich wünsche dir und smoovegroup am Samstag in erster Linie natürlich ganz viel Spass. Lebt hoch und geniesst den Abend. Ihr habt‘s verdient. Salute!

Official Homepage: smoovegroup.ch

Hier geht’s zur „8 Years of smoove Circus & Out of Ordinary“ Geburtstagsfeier in der Alten Börse


Alesha Dixon im Interview

usgang.tv und Moderatorin Alena Gerber besuchen die britische Sängerin Alesha Dixon in ihrem Hotelzimmer in Zürich. Was sie über unsere City denkt und wieso sie immer noch Single ist, erfährst du hier.

Pueblo Criminal – Laut, saulustig und bald in der ganzen Welt unterwegs.

Pueblo Criminal. Eine Band aus Leidenschaft und dem gewissen Flair an Selbstironie. Mit ihrem Debütalbum „Bang Gang“ wollen sie es bis ganz nach oben schaffen. Pipo, der Sänger und Pianist der SkaPunk Band kam auf einen Sprung ins Office vorbei und stellte mir neben den 0815 Dörfern in der Schweiz, das Kriminellste von allen vor. Der Typ mit der langen blonden Mähne versuchte mir sogar weiss zu machen, dass sich neun Musiker trotz unterschiedlichem Musikgeschmack, abweichender Heimat und Mentalität lieb haben können. Von Costa Rica, Gang Bang, Titten verklemmten Schweizern und versoffenen Deutschen. Ein Sänger kam, sprach und siegte. Guckst du hier:


Interview mit Pipo von Pueblo Criminal

Zuerst hiess eure Band „Chlambrüd“. Komischer Name. Wie entstand daraus „Pueblo Criminal“?
(Lacht.) Ja, das war früher, als wir Teenies waren und noch den harten HC spielten. Eines Tages haute unser Schlagzeuger ab (Mein Beileid). Wir suchten einen Neuen und fanden einen Costa-Ricaner. Unser SoundStyle veränderte sich. Es wurde immer öfters Reggae und weniger HC gespielt. Es kamen immer mehr Latinelemente hinzu.

Und der Name „Pueblo Criminal“. Was bedeutet er?
Unsere Band hat „immerhin“ 9 Mitglieder. Pueblo heisst Volk. Wir sind ja sozusagen fast ein Volk. Und das mit dem Criminal hört sich einfach geil an (scho so. Das gewisse Extra. Haha.).

Ok. 9 Musiker in einer Band. Gibt es da keine Probleme? Man kann sich schliesslich nicht immer lieb haben.
Doch doch. Das kann man gut. (Lacht.) (Ich lache auch, denn ich denke, er lügt.)

Echt jetzt?
Ja wirklich. Klar, wir sind alle extrem verschieden. Nur schon von der Mentalität her, stimmts oft nicht überein. Aber trotzdem haben wir alle einen gemeinsamen Nenner.

Und der wäre?
Wir lieben die Band überalles. Logisch gibt es fachliche Differenzen oder Stilfragen, bei denen wir nicht der gleichen Meinung sind. Einer findet Übergang A geil, der andere Übergang B und wieder ein anderen denkt an Übergang C. Aber dann redet man darüber, diskutiert es und dann kommt das gut. Wir sind wirklich gute Freunde.

Also seid ihr auch die Crew die am Wochenende zusammen saufen geht?
Nein, das nicht. Aber wir sehen uns sonst verdammt viel. Immer wenn wir alle zusammen proben. Die meistens kenne ich auch schon bereits seit Jahren. Alles ist voll auf FamilyStyle. (Pipos lange blonden Haar +  9 Bandmitglieder + FamilyStyle = Kelly Family is back?! Haha. Scherz.)

Wie alt seid ihr im Schnitt?
So zwischen 24 und 34.

Ihr sind nicht nur Musiker, sondern habt auch normale Bünzli Jobs, right?
Logisch. Jeder hat noch einen Job nebenbei. (Pipo lacht laut los!) (Ich lache mit, wieso verstehe ich nicht. Noch nicht.)

Wieso lachst du jetzt?
Stell dir mal vor. Wir könnten niemals von der Musik leben, jetzt zumindest noch nicht. Es ist zwar unser Ziel das Ganze professionell zu machen, aber momentan können wir uns das noch nicht leisten. Wir müssten so viele Konzerte geben, in grossen Hallen und vor tausenden Leuten spielen. Und dazu noch ein hohe Gage absahnen. So weit sind wir noch nicht. Zuerst kommt jetzt mal die CD-Release Show im Mascotte am Dienstag.

Euer Debütalbum heisst „Bang Gang“. Hats auch was mit einem Gang Bang zu tun?
(Lacht.) Logisch kommt einem der Gang Bang zuerst in den Sinn.

Das war wohl auch das Ziel?
Niein. Wenn es um einen Gang Bang gehen würde, dann hätte es auf dem Cover mit Sicherheit Titten. Logisch ist, dass das Wort Gang Bang nun mal jeder kennt (Nein, was ist das?! Etwas zum essen?Haha.), daher haben wir uns am Ende für Bang Gang entschieden. Aber eigentlich steht Gang für uns. Wir sind eine Gang. Und Bang kam dazu, weil unser erstes Album nun da ist. So ein Knall Effekt! BANG – Das erste Album von Pueblo Criminal ist da (gefällt mir). Checksch?

Jap, gebongt. Ihr hattet sogar die Möglichkeit in Madrid zu recorden. Wie kam der Trip bei euch an?
Die Lieder selbst haben wir in unserem eigenen Studio in Schwerzenbach aufgenommen. Wir flogen auf Madrid für den Feinschliff, das Mischen und Mastern.

Ihr durftet in Madrid mit dem spanischen Produzenten Tony Lopez und dem Toningenieur Ruben Suarez zusammenarbeiten? Wie kam es überhaupt dazu?
Wir schauten uns um uns suchten Alben, die genau nach unserem Geschmack produziert wurden. Der Soundbereich von Ska-P ist genau so, wie wir es gerne hätten. Rein von der Soundquali her. Wir schauten wer ihre Platten produziert und stiessen auf Tony Lopez. Ich fand sogar seine Kotaktdaten im Internet und konnte mich gleich mit ihm in Verbindung setzen. Tony ist ein krasser Typ. Er unterstützte uns auch schon in der Schweiz, als wir noch mitten in den Aufnahmen zum neuen Album waren. Er ist so herzlich und genau so ein Gutmensch wie ich. Einfach immer an das Positive denken, dann kommt es gut.

Ah ich bin auch so. Wenn was schief geht, kann man sowieso nichts mehr ändern. Wieso darüber aufregen?!
Ja genau. Es bringt nichts (Eben). Jaaaaaa… und dann nach anderthalb Jahren sind wie auf Madrid geflogen. Wir schliefen sogar auf seiner Couch, lebten sozusagen bei ihm. Es war voll Family mässig. Das hat gut zu uns gepasst.

Habt ihr auch Idole, die euch inspirieren und die ihr gerne hört?
Für  mich eindeutig Sublime.

Aja von denen habe ich auch schon gehört. Die sind schon gross.
Ja. Vor allem ist der Sänger tot (Wir müssen lachen. Sorry. Möge Bradley Nowell in Frieden ruhen) Ihre Musik ist schon groovy shit. Jeder Song von denen ist einfach abartig geil.

Wie siehts bei den anderen aus? Haben auch die ihre Idole?
Musikalisch gehen unsere Geschmäcker total auseinander. Von Techno zu Rock bis Hip-Hop. Auch Latin und Jazz werden geschätzt.

Himmel. Wie kam diese Band überhaupt zusammen?
Es ist gewachsen. Die einen kennen sich schon seit der Schule. Die anderen sind halt so dazu gebrösmlet. Freundschaften wachsen, die Musik auch.

Wer schreibt die Lyrics?
Hauptsächlich die Sänger. Aber unser Schlagzeuger ist auch gut im Texten. Seine lyrische Ader haben wir erst seit kurzem entdeckt. Er soll nun seinen Senf öfters dazu geben. (Tu es!)

Was bietet ihr den Leuten auf dem neuen Album?
Eine Mischung zwischen Ska, Punk und Rock mit Latineinflüssen. Es sind nicht Songs, die man einmal hört und denkt, je das Lied ist der Hit. Man muss sie mehrmals hören um zu verstehen, was dahinter steckt. Mit der Zeit lernt man die Songs schätzen und checkt auch die coolen vielen eingebauten Details. So war auch das Feedback, welches ich bis jetzt erhalten habe.

Wann ist der nächste „Pueblo Criminal“ Auftritt?
Am Samstag, den 4. Dezember spielen wir mit Ska-P zusammen in der Eulach Halle in Winterthur. Das ist bis jetzt der grösste Gig während unserer Karriere. Ich bin bereits nervös. Das Geile ist, 1. genau unser Zielpublikum ist dort und 2. endlich dürften wir mit Ska-P die gleiche Bühne rocken.

Am Dienstag ist die Release Party im Mascotte. Das ist im Gegensatz zum Samstag eher ein légèrer Auftritt, ja?
Es ist einfach anders. Auch dort bin ich nervös. Am Samstag müssen wir „nur“ 45 Minuten spielen. Und am Dienstag knapp 2h. Klar können wir im Gegensatz zum Samstag nicht nur top Lieder bringen. Dort müssen auch die nicht so super Geschichten gespielt werden. Aber ich freue mich sehr auf den Dienstag. Es wird toll.

Gibt es bei euch in der Gruppe ein Highlight, welches ihr nicht so schnell vergessen werdet?
Mmm. Lass mich mal überlegen..

Als Frauen euch zugeschrien oder so richtig angehimmelt haben.
Diese „Frauenhighlights“ gab es schon 2, 3 Mal. Dann solltest du dich aber zuerst mal fragen, was das überhaupt für Frauen sind. (Pipo und ich müssen laut lachen.)

Aha. Das sind dann nicht so die top Geschichten. Haha.
Ja nein, so ist das auch wieder nicht (Ah komm schon! Haha.). Ein Highlight war sicher auch die Tour durch Deutschland. Es war das erste Mal, dass wir mehrere Gigs im Ausland während ein paar Tagen spielten. Es war sooo geil. Ein weiteres Highlight war sicher auch, als uns Ska-P ans Festival eingeladen hat. Oder die Story in Madrid. Alles was neu ist und noch kommt, ist auf eine Art ein Highlight für uns.

Bis jetzt habt ihr „nur“ in der Schweiz und in Deutschland gespielt. Was unterscheidet die Fangemeinde?
Die Deutschen trinken noch mehr Bier.

Was echt jetzt?
Sicher. Das ist ganz klar. Naja. Im Allgemeinen das Typische. Die Deutschen sind progressiver wie die Schweizer. Sie zeigen wenn ihnen ein Lied gefällt, oder eben nicht. Der Schweizer ist immer ein bisschen neutral. Das finde ich ein bisschen schade. In der Schweiz musst du meistens auch schon einen Namen haben, damit die Leute abgehen. (Tja. Shit happens.)

Was will man machen. Wir Schweizer haben noch immer ein bisschen länger gebraucht. Für alles. Irgendwann checken auch wir, das Pueblo Kriminal einzigartig und bereits on the top ist. Leute. Ich wünsche euch nur das Beste. Haut so richtig in die Tasten und zeigt der Welt, wo der Bartli den Most holt.

Official Homepage Pueblo Criminal

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CD-Release Party von Pueblo Criminal auf usgang.ch

Rappresentas reden übers lyricsen, das grosse Fressen, Usher und die einfachen Dinge im Leben.

"Wir sind Beziehungstypen."

„Gang in Gäng“. So heisst einer der 16 Tracks auf dem Debütalbum „Immerhin“ der Rap-Combo Rappresentas und er rockt meine Kinder. Am Freitag feierte die Crew mit einer deftigen Party die neue Platte. Bereits am Samstag, was kaum zu glauben ist, besuchte uns die unkonventionelle Band (leider doch nur zu 4) in voller Blüte im usgang.ch Studio für ein kleines Tête-à-tête. Grizlie, Lucky L, prom.ill und Dizzy erklärten mir, was sie an illegalen SzeniWaldParties so treiben, wieso sie keine Luxusbüebli sind und warum Musiker nicht auf den Strassen erkannt werden.

(Gewinne die neue CD von Rappresentas auf usgang.ch. Weitere Infos – siehe unten.)

Das exklusive Interview mit den Jungs von Rappresentas

Wo findet man euch im Ausgang?
Grizlie: (Schreit) Am 9.Dezember im Hive! (Allgemeines Gelächter)
prom.ill: Revier.
Lucky L: Revier.
Grizlie: Revier.
Dizzy: Revier.
prom.ill: An der Langstrasse.
Lucky L: Ja genau, an der GANZEN Langstrasse. (aha, an der GANZEN…)
Dizzy: Hive oder Cocuna zum Beispiel.
Lucky L: Ow ja, s’Cocuna.

Und einen Lieblingsclub/bar gibt es auch?
Grizlie: Mata Hari.
prom.ill: Mata Hari.
Grizlie: Und Revier.
promi.ill: Hive.
Lucky L: Hive.
Grizlie: Ah, eh.. sCabaret.
prom.ill: Aja, s’Gabi.
Dizzy: Also ich wäre fürs Q. (schockierte Gesichter und Schenkelklopfer)
prom.ill: Also vor allem im Sommer sind wir an den illegalen (achtung jetzt kommts…) SzeniWaldParties.
Grizlie: Olé!

Geht’s dort ab?
Grizlie: Ja, dort ist schon was los!
prom.ill: Immer. Dort hast du den Rigiblick und am Chäferberg kannst du rumkäfern. (rumkäfern?!)

Wie schreibt ihr eure Lyrics?
Grizlie: Betrunken (soso…). Nein sicher nicht. (Ah komm schon Alter, lüg nicht! Haha.)

Also habt ihr keine festen Abmachungen, wie Sonntag 11.15 Uhr bei XY zu Hause und dann schreiben wir.
prom.ill: Nein, wir machen einen Track ab und dann schreibt jeder Mal drauf los. Jeder so für sich.
Dizzy: In ein, zwei Wochen ist es meistens fertig.
prom.ill: Und jeder hat da so seine eigenen Methoden. Gewisse schreiben im Kopf während einer Busfahrt, die anderen setzen sich auch wirklich einmal hin.

Und trotzdem passen dann alle Raptexte, obwohl nicht zusammen geschrieben, zusammen?
prom.ill: Es passt nicht zusammen. Das ist es ja. Es gibt ein recht wildes Bild. Aber es ist ok.
Lucky L: Jeder arbeitet für sich. Aber manchmal schreiben wir auch im Studio zusammen. Das kommt schon mal vor (Da bin ich aber froh).

Nun zu meiner absoluten Lieblingsfrage: Habt ihr einen Schnägg am Start?
(Alle schreien wild durcheinander, schauen sich tief in die Augen, lachen und machen Vergleiche mit Bier (?). Dies lässt nichts Gutes ahnen. Haha. Lucky L fängt sich zuerst wieder.)
Lucky L: Wir haben einen Song, der geht sogar nur um Schnägglis. (Das wird was zu bedeuten haben..) Eigentlich wissen wir alle, wie schön Schnägglis doch an sich sind, da dachten wir, wir müssen schon noch ein Lieder darüber machen.
Grizlie: Nein, wir haben grundsätzlich keine Zeit für Frauen.
prom.ill: Was?! Geht’s noch!
Lucky L: Ah ich schon. Ich habe sehr viel Zeit für Frauen. Ich bin auch sehr ein schöner Mensch. (Haha.)

Jungs, ihr habt meine Frage nicht beantwortet.
Grizlie: Für einen Abend vielleicht?
prom.ill: Manchmal. (Aha, ich wusste es!)

Nein. Ich meine einen festen Schnägg. Nicht einer der Mal kurz vorbeischaut und wieder abschleicht.
Grizlie: Lulu ist vergeben.
Lucky L: Jawohl. So ist es.
Grizlie: Die anderen sind alle Single.
prom.ill: Ja, wir sind so… Wie sagt man…
Nives (students Reporterin): Players? (Lacht.)
(Unstimmigkeit in der Gruppe. Die Jungs setzten sofort zum Konter an)
Dizzy: Nein!!!
Grizlie: Nein sicher nicht!!
Prom.ille: Auf keinen Fall!!!
Lucky L: Geht’s noch. Wirklich nicht!!

Herzensbrecher?
prom.ill: Nein, gar nicht. Wir sind Beziehungstypen.
Grizlie: Ich hasse eigentlich Frauen. (Loooogisch…)
prom.ill: Wir sind eigentlich so richtige Katzen und Hunde.

Wo wohnt ihr eigentlich?
prom.ill: Ich wohne alleine. (Oje..)
Dizzy: Er wohnt in einer Bruchbude (Allgemeines Einverständnis). Ich mit meiner Schwester.
prom.ill: Aja, Bruchbude trifft es auch.
Luca: Ich wohne in einer Kaserne in Thun. Zählt das auch?

In dem Fall wohnt ihr nicht zusammen?
prom.ill: Nein, aber das ist so ein Projekt, welches eigentlich ständig am Laufen ist. Wir ziehen alle zusammen und dann sterben wir auch dort drin (oke, das macht mir jetzt doch ein wenig Angst).

Ihr wollt also zusammenziehen?
Grizlie: Ja.

Kommt das gut?
prom.ill: Nein, sicher kommt das nicht gut! Das ist doch das Schöne.
Dizzy: Das ist ja gerade das Tolle daran. Es kann gar nicht gut kommen.
prom.ill: Das grosse Fressen.
Grizlie: Haha.
Lucky L: Wir nehmen die Wohnung einfach so lange bis sie in Flammen steht.

Ok.
Lucky. L: Aber das machen wir schon einmal. Irgendwann wohnen wir alle zusammen.
prom.ill: Eigentlich warten wir immer noch auf einen Schlosssponsor, der uns mal ein Chalet gibt.
Dizzy: Aber Whirlpool und Swimmingpool muss inbegriffen sein. Sonst nehmen wir es nicht.
prom.ill: Ja. Ja. Ja Ja. Ja.

Also wohnt ihr gerne im luxuriösen Stil. Ihr seid nicht einfach ja?
(Und wieder werden die von mir kurz in die Runde geworfenen Gerüchte niedergemetzelt)
Dizzy: Nein. Nein. Nein!
Lucky L: Ganz und gar nicht.
Grizlie: Das ist falsch.
prom.ill: Hä?
Lucky L: Nein, also wirklich nicht. Es gibt Dinge, die muss man geniessen, wie zB…
prom.ill: Essen!
Lucky L: Essen, ja genau!
Grizlie: Ein Bier.
Lucky L: Alkohol, ja. Guter Wein zB.
prom.ill: Aber die Wohnung darf so richtig szeni-abgefuckt sein.

Alles klar. Wenden wir uns wieder der Musik zu. Was war das Highlight bis jetzt in eurer Musikkarriere?
prom.ill: Der 9. Dezember im Hive! (Ja Messi. Verstanden. Haha)
Lucky L: Also mein Highlight… Aja, als ich am Pre-Release im Revier war, mein Part fertig gerappt hatte und die Leute während dem Lied schon applaudierten. Das war mein Highlight. Ich hab dies sehr geschätzt.
prom.ill: Habe ICH ein Highlight? (Schaut die anderen fragend an)
Dizzy: Ich glaube alles war bis jetzt ein bisschen ein Highlight. (Alle stimmen zu ausser prom.ill. Er setzt ein…)
prom.ill: Ah mol, mein Highlight war, als nach einem Gig irgend so ein Besoffener zu mir kam und sagte: „Eh, isch no geil gsi.“

Haha. Legère.
Dizzy: Eh, wir haben noch einen Soundbattle gewonnen Jungs!
Grizlie: Aja, wir haben einen Soundbattle in der Härterei gewonnen. 1000 sFr. haben wir kassiert.
Dizzy: Das haben wir dann natürlich gerade wieder versoffen (Lachen und schwelgen in Erinnerungen).
Lucky L.: Ein Highlight ist sicher auch noch, dass wir vor allem bei den letzten paar Auftritten gemerkt haben, dass wir eine geile Fanbase haben. Es gibt so geile Leute, die immer wieder kommen und uns stehst begleiten.
Dizzy: Und es kommen immer wieder neue hinzu, weisch. Am Anfang waren es immer die Gleichen. An den Konzerten haben wir alle gekannt. Und jetzt haben wir langsam aber sicher den Überblick verloren. Gestern an der CD-Release habe ich sehr viele Gesichter zum ersten Mal gesehen. Das macht uns schon stolz.

Werdet ihr auch schon auf den Strassen erkannt?
Dizzy: Nein. Warum auch, wir sind ja Musiker, keine Victoria Bullshit Models.
Lucky L.: Wir wurden einmal im Kino erkannt, wegen dem „Gang in Gäng“ Clip von ein paar Chicks.

Uhh….
Lucky L: Ja nein, eigentlich ist das auch nicht unser Ziel erkannt zu werden. Es ist besser, wenn ein Lied von uns im Club läuft und die Leute gehen dazu ab, kennen den Song und fühlen den Beat. Das ist mir lieber.
prom.ill: Wir schauen auch, dass die Leute am Gig so betrunken sind, dass sie nach dem Auftritt nicht mehr wissen, wie wir aussehen. Vo dem her voll isi…

Und was steht so als nächstes Projekt bei euch an, ausser das Zusammenziehen?
Grizlie: Ein Remixcontest von unserem Album.
prom.ill: Neeeeeeeeiiiin. (Hä?)
Lucky L.: Stimmt.

Was geht an diesem Remixcontest ab?
Lucky L.: Wir stellen 3 Lieder von unserer Platte den DJs zur Verfügung. Die dürfen die Songs remixen, verschnetzeln und mit ihnen machen, was sie wollen.
Dizzy: Veriessä bis zum geht nicht mehr.
Lucky L: Genau. Sie sollen einfach einen geilen Clubtrack daraus machen. Am Schluss gibt es dann einen Gewinner, welcher dann einen Preis absahnt.
prom.ill: Er bekommt eine CD von uns (Haha. Yeppi!).
Dizzy: Und er darf zB. an Afterpartys auflegen.
Lucky L: Und er kommt auf ein Tape. Das ist auch schon klar.

Voll geil.
Grizlie: So als kleines Geschenkli von Rappresentas an die Menschheit.
(Prom.ill bekommt einen Hut aufgesetzt und Dizzy fängt von Usher an zu reden)
prom.ill: Jeh, auf dem nächsten CD Cover kann ich dann so wie Usher den Hut vor meinem Gesicht platzieren, damit mich auch ja niemand sieht.
Grizlie: Und usgang.ch schreibt: prom.ill – Mein grösstes Vorbild ist Usher.

(An dieser Stelle musste ich das Interview abbrechen. Zum einten fielen mir keine Fragen mehr ein, welche ich dem Hühnerhaufen stellen konnte und zum anderen, weil diese Band einfach viel zu cool für ein Interview ist. Man muss sie live erleben. Zum Beispiel…

.. am 9. DEZEMBER IM HIVE – RAPPRESENTAS Live on STAGE!

(Danke Jungs. Ihr seid spitze.)

Willst du noch mehr von Rappresentas? Hier gehts zur Official Homepage –> Check it out.

Rappresentas – “Gang in Gäng”

usgang.ch verlost 2x das Debütalbum “Immerhin” von Rappresentas. Nimm hier an der Verlosung teil.


Tumen – In 10 Jahren bin ich Schweizer Rapper. Das ist mein Ziel.

Tumen ist auf der Überholspur. Im Dezember kommt seine erste Debütplatte auf den Markt. Ich traf den jungen Musiker auf ein kleines Stelldichein. Von 2men zu Tumen, von Eko Fresh zu Lil Wayne und von Tattoos zum Beziehungsstatus. Tumen packt aus.


Interview mit Tumen – 19 Fragen. 19 Antworten.

Wieso nennst du dich Tumen?
Ich nenne mich schon lange so. Im Allgemeinen war es ein sehr spontaner Einfall, da ich einfach einen zweiten Namen gebraucht hatte. Ich war gerade mal 12 Jahre alt und naiv. Zu dieser Zeit habe ich Tumen sogar noch mit einem 2 geschrieben (2men). Mittlerweile habe ich aber die Schreibweise geändert, da es meiner Ansicht nach auch zu Amerikanisch rüber kommt.

Also im eigentlichen ist der Name Tumen ein Gäg, der einfach mal so schnell entstanden ist?
Genau, eigentlich schon. Da aber mittlerweile bereits ein paar Platten produziert wurden und Tumen auch in den Medien diskutiert wird, wäre es nicht von Vorteil meinen Künstlernamen zu ändern.

Wieso rappst du überhaupt und wie kam es dazu?
Im gross und ganzen eine sehr klassische Geschichte. Ein Junge aus meiner früheren Klasse rappte. Er war ein guter Freund, dunkelhäutig, die wissen nun mal besser wie es geht. Durch ihn kam ich zum rappen. Eigentlich sehr unspektakulär (lacht).

Du hast keine Lehre begonnen, ja? Du wusstest schon immer, rappen ist das einzige, was ich will.
Nein, das stimmt nicht ganz. Ich komme gerade von der Arbeit. Ich mache eine KV- Lehre und bin im dritten Lehrjahr. Im Sommer bin ich fertig. Aber klar würde ich gerne als Musiker durchstarten.

Die KV- Lehre ist also dein Plan-B, right?
Genau. Ich weiss es wäre dumm nach der Lehre nur auf Musik zu setzten. Arbeiten muss sein. Dennoch muss es genügend Platz für Musik haben.

Hat Tumen ein musikalisches Vorbild?
Lil Wayne gefällt mir persönlich sehr gut. Wenn ich an die Schweizer Musik Szene denke, dann gefällt mir zB. Bligg. Nicht wegen seinem Stil. Aber er kommt aus einem ähnlichen Umfeld wie ich. So wie ich mit Tibner zusammengearbeitet habe für das Album, produzierte auch Bligg früher seine CDs mit ihm. Das gleiche Spiel mit Gleiszwei und Stern Eis. Bligg hat mit Gleiszwei und Stern Eis Musik gemacht, sowie ich heute. Ich sehe Bligg soweit als Vorbild, weil er es weit gebracht hat, einen Traum hatte, den er verwirklicht hat.

Was war bis jetzt der schönste Moment in deiner Musik Karriere?
Cool war auf jeden Fall, als ich mit 14 das erste Mal in der 20min war. Am nächsten Tag war mein Telefon andauernd am klingeln, weil plötzlich Radiosender etc. an mir Interesse zeigten. Mit gerade mal 14. Das war schon krass. Aber auch die Auftritte mit Gleiszwei behalte ich in guter Erinnerung. Einmal trat ich bei ihrer Plattentaufe in der roten Fabrik auf. Ein weiteres Highlight mit Gleiszwei war der Auftritt am Openair in Baar vor ungefähr 4 Jahren vor einem riesigen Publikum. In diesem Alter in der Schweiz bereits solch grosse Dinge zu erleben in diesem Ausmass sind allgemein sehr schöne und coole Momente.

Hast du manchmal Lampenfieber?
Na klar. Das gehört dazu. Es würde was falsch laufen, wenn man nicht nervös wäre.

Kommen wir auf dein neues Album „Futurama“ zu sprechen. Wie entstanden die Songs für die Platte?
Klar, für euch ist es eine neue Platte. Dieses Album hat aber (für mich zumindest) auch noch alte Songs drauf, die ich bereits vor 2 Jahren aufgenommen habe. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dieses Jahr gar keinen neuen Song mehr aufgenommen. Wir haben wirklich nur noch am Sound rumgefeilt. Zum Texten selbst kann ich sagen, es gibt Songs, die schreibe ich einfach so, ohne Beat. Bei anderen ist genau die Melodie die Basis für den Text. Man fühlt sich in den Beat rein und so entsteht dann schlussendlich der Text.

Sind die Texte sehr persönlich?
Es hat viele persönliche Sachen auf der Disc. Klar.

Ist das nicht komisch, wenn fremde Leute erfahren und mithören können, was dich in deinem Leben berührt und geprägt hat?
Ich drücke meine Gefühle lieber in Songs aus, wie das ich persönliche Sachen mit jemandem berede.

Du hast bereits mit vielen Künstlern zusammen gearbeitet. Auf „Futurama“ kann man dich unteranderem mit EKO FRESH zusammen hören. Wie war die Zusammenarbeit mit EKO?
Ich kannte ihn natürlich schon früher, aber nur von CDs und Tracks . Die Zusammenarbeit mit EKO FRESH war ein Highlight für mich. Das Lied („Ich bleib True“), welches ich mit ihm aufgenommen habe entstand bereits 2008. Für ihn war das natürlich nur ein Projekt unter vielen. Für mich war es total cool.

Wieso rappst du auf Schweizerdeutsch und nicht auf Englisch?
Um es so auszudrücken wie es Gleiszwei bereits gesagt hat:   Weil es sich nun mal am Besten in der Muttersprache anhört. Ich denke, wenn man den Lyrics in eine andre Sprache übersetzt, ist es nicht mehr dasselbe. Ich weiss, man soll niemals nie sagen, aber ich bleibe beim Schweizerdeutsch.

Was machst du am Wochenende. Wo kann man dich antreffen?
Im Ausgang weniger. Es kommt schon mal vor, aber die Afterparties nach den Auftritten sind für mich Ausgang. Ich hatte sehr viele Auftritte in der letzten Zeit. Meistens war ich am Wochenende im Studio, zuhause am Musik machen oder dann bei meinen Freunden.

Wie man auf dem CD Cover erkennen kann – Du bist tätowiert. Wie viele Tattoos hast du insgesamt?
Es sind 5.

Wo sind sie an deinem Körper und was bedeuten sie?
Also, am Hals habe ich mein Künstler Logo tätowiert. Auf dem rechten Unterarm stehen vier chinesische Zeichen. Sie bedeuten: Träume werden wahr. Auf der linken Hand steht mein Jahrgang. 92. Dann habe ich noch eins im Leistenbereich. Dort steht Music, verziert. Zum Schluss habe ich auf meiner Brust Niente è per sempre (Nichts ist für immer) tätowiert.

Hast du eine Freundin?
Nein, ich habe keine Freundin. Ich bin seit einem Jahr Single. Ich habe 4 Jahre lang eine Beziehung gehabt, welche mit 17 in die Brüche ging. Es war hart. Ich habe dieser Zeit auch einen Song gewidmet. Er heisst: „Und jetzt isch Schluss“.

Zur letzten Frage. Tumen in 10 Jahren. Wo siehst du dich in Zukunft?
Klar, Musik wird immer noch ein grosser Bestandteil meines Lebens sein. Ob ich das Rappen zum Beruf machen werde. Wer weiss. Aber ich könnte es mir gut vorstellen. Sagen wir ganz frech, in 10 Jahren bin ich vollberuflicher Schweizer Rapper. Ja, das ist mein Ziel.


Mehr von Tumen und seiner neuen Platte ” Futurama”, welche ab Dezember im Handel erhältlich ist,  gibt es auf www.gleismusic.ch

Tumen – Und jetzt isch Schluss

Die weisen Worte von Bligg – “Man hat immer Zeit für einen Schnägg.”

Bligg. Der erfolgreichste Schweizer MundartRapper. Heisst Marco. Kommt aus Seuzach. Spielt kein Instrument. Gefällt Bart, aber herzlich. Findet seine Stimme live immer noch komisch. Hört seine Beats nicht gerne selbst. Ist mittlerweile 34. War nie der grosse Clubber. Wird von seinen Freunden B.L.I genannt und wartet immer noch auf das Signal. 9 Fragen, 9 Antworten. Bligg auf dem heissen Stuhl in der usgang.ch Redaktion.

Was passiert wenn du deine Songs z.B. im Radio hörst?
Ich schalte ab.

Wie jetzt? Mental? (Scherz..)
Nein, den Radio. Ich bin dauernd von meinen Songs umgeben. Entweder spielen wir sie live oder  ich komme gerade vom Studio. Während den letzten 4 Monaten haben wir Tag und Nacht an den neuen Songs für „Bart aber herzlich“ gefeilt und irgendwann kommt der Punkt, an dem du deine eigenen Songs nicht mehr hören kannst. Trotz den 8 CDs, die ich in den letzten paar Jahren herausgebracht habe, besitze ich immer noch eine skeptische Haltung gegenüber meiner eigenen Stimme. (Na logo, kennen wir, Hallo da isch Combox vodä Vanessa, wenner mir öpis zmelde hend lütet ah under dä Nummer 079.. <— ui nei, wäh! Das bin ich wo so dönt? Ehh nööd oder?)

Wo gehst du am Weekend hin? Sitzt du lieber zuhause vor der Glotze oder bist du der Inbegriff des Clubbers?
Ich bin überhaupt nicht der Clubber. Ganz und gar nicht.

Auch nie gewesen?
Doch klar. Wir waren früher oft an Parties in Clubs. Am feiern, stürtzen etc. Aber ich bin mittlerweile 34..

Aber Hallo! Das ist noch kein Alter!
Ah, merci merci (geschmeichelt…). Nein, aber wir haben oft auf Touren Backstage noch immer irgendwelche Parties am Laufen. Und irgendwann möchte man sich gerne einfach nur zurückziehen und chillen. Aber auch früher. Ich war nie wirklich der Clubbertyp. Ich füllte mir die Lampe, damit ich Spass hatte. Wenn das Spassgefühl ausblieb, fühlte ich mich manchmal wie bestellt und nicht abgeholt.

Wie nennt man dich eigentlich unter Freunden? Bist du auch bei deinen Homies “dä Bligg”?
Es gibt Freunde, die nennen mich auch B.L.I, was mit doppelt G wiederum Bligg bedeutet. Aber die meisten sprechen mich mit Bligg an.

Und wie ist das so, wenn dich jemand auf der Strasse nach einem Autogramm bittet? Stresst das oder fühlst du dich geehrt?
Das kommt ganz drauf an. Es stresst nur dann, wenn ich gestresst bin (Aha..). Aber klar, wenn Fans mit Kamera, Block und Stift kommen, ich bin dabei. Das ist ganz klar. Ich verstehe die Leute auch. Sie kennen Bligg nur vom Radio, TV oder aus Zeitschriften. Logisch wollen sie ein Autogramm oder Foto ergattern. Mir würde es wahrscheinlich genau gleich gehen, wenn Rihanna vor mir stehen würde.

Gab es in solch einer Situation schon einmal ein sehr prägendes Erlebnis?
Klar, dass gibt es immer wieder. Wenn zum Beispiel ein Fan nach einer Autogrammstunde immer noch hinter deinem Auto hersecklet.  Das ist ein komisches Gefühl.

Nun zur letzten und der wohl meist interessantesten Frage in diesem Kurzinterview. Hat Bligg momentan ein Schnägg am Start? Bist du in einer festen Beziehung?
Ich wusste diese Frage würde kommen (lacht…). Nein, ich bin momentan in keiner festen Beziehung.

Also auch kein Schnägg am Start?
Nein, aber man hat immer Zeit für einen Schnägg. Das ist so. (Lacht.)

“Also im Allgemeinen bin ich gerade Vater von einem Baby geworden, welches “Bart aber herzlich” heisst. That’s it. No more to say.”

Hol din Bligg: Bligg.ch

Die 4. Wände von Tommy Vercetti

Tommy Vercetti hat vor kurzem den Weg in unser usgang.ch Office gefunden um seine neue Platte “Seiltänzer” zu promoten. Ich nahm mir den direkten Berner kurz zur Seite um mehr über seinen Wohn- und Lifestyle herauszufinden. Ich wollte von dem talentierten Mundart Rapper wissen, wo, mit wem und vor allem wie er haust und lebt. Vom bezaubernden Lesesessel bis zur mühsamen Rolle als Gastgeber. Er hat’s mir erzählt.


9 Fragen , 12 Antworten – Interview mit Tommy Vercetti

Hei Tommy, mit wem und wo wohnst du genau?
Ich wohne alleine in der Agglomeration von Bern.
Wie ist deine Bude eingerichtet?
Ich habe es entsprechend meinen finanziellen Möglichkeiten eher simple gehalten. Ich mag es schlicht. Einfach und funktional muss es sein.

Nix mit BlingBling und Aquarium?
Nein. Es muss gemütlich sein. Dann ist’s gut.

Deine Wände, farbig, mit Bildern versehen oder weiss wie Schnee?
Nein, gar nicht. Ich bin auch Grafik Designer. Daher habe ich vor allem viele Plakate und Poster aus den 70er Jahren an meine Wände gepostet.

Welches ist dein Lieblingsmöbelstück?
Ich habe mir gerade vor 3 Monaten einen Lesesessel gekauft.  Es war ein riesen Schnäppli, antik, handmade, aus Massivholz und Echtleder. Also wirklich super schön.

Aha. Als du diesen Lesesessel gesehen hast, hast sofort gewusst, das isch äs!
Nein. Ich wollte schon immer einen Lesesessel. Meine Schwester gab mir den Tipp ricardo.ch abzuchecken, was ich dann auch gemacht habe. Mit Erfolg. Ich hab den Sessel wirklich sehr gerne bekommen.

Vercetti = Leseratte?
Ja, wenn ich Zeit habe. Momentan bin ich jedoch viel unterwegs.

Tommy, wie sieht‘s mit deinem Kleiderschrank aus? Bist du ein Fashion-victim?
Mein Ziel ist es, mich nicht völlig blöd anzuziehen (lacht). Ich gebe jetzt nicht Unmengen von Geld für Kleider aus. Dementsprechend ist mein Kleiderschrank, sagen wir mal, normal.

Und wie vollgepumpt ist dein Kühlschrank? Bist du der „eh-ich-mun-no-schnell-öpis-go-poste – Frigotyp“?
Ich muss sagen, ich bin sowas zwischendrin. Obwohl mein Kühlschrank immer recht gefüllt ist, fehlt mir immer irgendetwas.

Logisch. Kennen wir.
Ich bin trotzdem die Person, welche sonntags noch schnell Brot und Milch an der Tankstelle holen muss.

Homeparty, auch ein Thema für dich?
Es geht. Ich habe nicht den Freundeskreis, der das jetzt so viel macht. Ich wohne ja auf dem Land (ironisch gemeint). Wir machen das eher weniger, kommt aber schon mal vor. Ich muss dazu sagen, ich habe es nicht sehr gerne. Ich bin einer, der immer so nervös ist, wenn ein Haufen Leute bei mir sind. Und wenn dann noch Alkohol im Spiel ist…. (lacht).

Last but not Least. Der Wohntraum von Tommy Vercetti wäre in einer Villa am Zürichsee mit einem Ferrari in der Einfahrt. Right?
Nein nein, gar nicht. Wenn ich älter werde, würde ich gerne in einem italienischen Landhaus wohnen. So wie beim Pate 2 (Was händ die Manne nur all mit dem Pate??? – Zitat aus E-mail für dich), als sie zurück nach Sizilien gehen.

Die gemütlichsten Wohnungen findest du auf homegate.ch

“Mr. handzh up” im Interview

30 und kein Ende der Nacht in Sichtweite: Alex Ruf

Diese Woche feiert mit Alex Ruf einer der erfolgreichsten Hip Hop-Veranstalter Zürichs seinen 30. Geburtstag. usgang.ch sprach mit ihm über die Szene, Groupies und ein persönliches “coming-home”.

usgang.ch: Du wurdest am Montag 30 Jahre alt. Hast Du noch Deine eigenen Haare und Zähne?

Alex Ruf: Na klar, alles noch an seinem gewohnten Platz. Sitzt, steht und bewegt sich, wie in jungen Jahren.

Gefeiert wird in der Kanzlei am Donnerstag anlässlich der neuen wöchentlichen Partyserie namens „M!NT“, die Du mitlanciert hast. Warum dort, und was kannst Du uns über „M!NT“ erzählen?

M!NT ist unser neues Donnerstagabend-Baby! Wir sind schon seit Jahren auf der Suche nach einer passenden Location dafür. Mit der Kanzlei im Kreis4 haben wir nun die optimale Location, auch von der Grösse her, gefunden. M!NT richtet sich an ein junges, urbanes Publikum – den coolen Stadtzürcher, sozusagen. Neben Zürcher DJ-Grössen wie Greg und Freaza stehen auch Jungspunde wie Certified oder die BestMen DJs an den Plattentellern. Für mich persönlich ist das auch ein coming-home; der Alligator, so hiess der Donnerstag vor Jahren in der Kanzlei, war unser Spot, alle haben sich dort getroffen, rechts hinten im Eck. Dort ist auch das Bedürfnis entstanden, eigene Partys zu veranstalten, und kurz darauf ist’s auch schon losgegangen.

Du bist seit einer gefühlten Ewigkeit im Zürcher Hip Hop Metier unterwegs. Wie hat sich die Szene in den letzten Jahren verändert?

Alles ist einem Wandel unterlegt und bewegt sich ständig, drum ist es mir wichtig viel unterwegs, am Puls der Stadt, zu sein. Die letzten Jahre hat sich die Szene mehr durchmischt bzw. ist noch offener geworden. Heute siehst du eingefleischte HipHop Jungs an einer Nasty Trash in der Alten Börse, am nächsten Tag in der Härterei und nach der Party noch im Hive. Labels werden wichtiger als Clubs, niemand will mehr Eintritt bezahlen und die Kleidchen werden auch im Jahr 2010 noch kürzer.

Die klassischen Rap-Parties verschwinden mehr und mehr und verlieren mit der Roten Fabrik bald eine weitere Plattform. Wird „real“ HipHop in Zürcher Clubs irgendwann wieder gefragt sein?

Das wusste ich gar nicht… kann ich mir auch nicht vorstellen, jedoch hat die Rote Fabrik ihren Stellenwert früherer Tage längst verloren. Die ”real” HipHop Parties waren immer da und wird’s auch immer geben. Ob im kleinen Rahmen wie z.B. Rap History im Helsinki oder eher grösseren mit Back2thePast, die früher ja in der Roten Fabrik war und nun alle 2 Monate in der Alten Börse über die Disco geht.

Kürzlich hast Du auf Facebook einen vielleicht etwas überspitzten Artikel zum Thema Hobbyprostitution gepostet. Was hältst Du persönlich von Groupies, und wie können sie bei Dir landen?

"Homies": Ruf, Jazzy Jeff & DJ Freaza

Den Artikel fand ich eher peinlich, von wegen Memberkarte gegen Oralsex usw – naja. Ich selbst habe seit längerem eine Freundin, die würde mich sowas von an die Wand klatschen – daher ist das Thema sowieso vom Tisch. Groupies braucht aber jeder Popstar (Anm. d. Red.: Alex grinst. Schelmisch).

Die obligate Frage an alle Partyveranstalter: welches war die beste Sause, die Du je geschmissen hast?

Der Ansporn nach so vielen Jahren ist für mich nach wie vor, die perfekte Party zu organisieren. Nahe dran waren wir am 24. April letzten Jahres: Jazzy Jeff in der Härterei – legendary night.

Was steht bei handzh up in näherer Zukunft an Plänen an?

Vor kurzem haben wir www.handzhup.com lanciert; darauf bin ich richtig stolz. Pläne werden ständig geschmiedet, im Verborgenen, aber bei uns geht immer einiges.

Verrat uns noch schnell, was für Specials uns an Deiner Geburi-M!NT erwarten, damit wir auch sicher alle einfahren…

Ach komm vorbei und sei mein Special!

Ray Douglas spricht über Hund Scotch, nervige Aargauer und die erfüllenden Momente im Leben eines DJs

"Ich wollte mal Forscher werden. Oder Anwalt."

Der St.Galler Ray Douglas lässt unsere Gemüter nicht nur in der Schweiz in Extase tanzen. Auch international ist er ein gern gesehener Gast-DJ. Von London über Berlin nach Moskau. Die Blondine hat es schon weit gebracht. Ich wollte mehr über den notorious Ray Douglas erfahren und vor allem herausfinden, wie sich das Leben als Discojockey so dreht.

Ray Douglas im Interview – Das FragenAntworten Spiel

Zuerst müsste ich dein Alter wissen.
Ist es wichtig?

Ja, ich glaube schon.
Muss es mein richtiges Alter sein? (Haha.)

Ich nehme an ein 16-jähriger DJ denkt und arbeitet anders wie du.
Ja gut. Eigentlich ist es ja Wurscht. Ich bin 31 (wüki? Ray sieht jünger aus. Ich gebe ihm die 25).

Was sind deine Hobbies?
Musik (auf das wäre ich jetzt nie gekommen. Haha.). Und ab und zu mein Hund Scotch. Den habe ich halt auch nicht immer bei mir, aus Zeitgründen.

Sport?
Mmh. In nicht sehr regelmässigen Abständen betreibe ich auch Fitness, ja. Ein weiteres Hobby ist aber auch das Reisen. Und Fussball.

Aha. Welchem Fussball Club schenkst du deine volle Aufmerksamkeit?
Mehreren. Aber in der Schweiz unterstütze ich den FC St. Gallen.

Ow. Im Moment siehts dort ja gar nicht rosig aus.
Ja, es ist gerade sehr heikel. Aber wir hoffen das Beste. (Mittlerweile sieht es wieder besser aus.)

Nun zum Beruf. Welches war der schönste Moment während deiner DJ Karriere?
Als ich noch ganz ein frischer DJ Newcomer war, durfte ich als Aushilfe in einem Club auflegen. Der Event war mit 2000 Partypeople extrem gut besucht. Ich war unglaublich nervös und habe die Nadel zu Beginn fast nicht auf den Plattenteller gebracht. Jedoch habe ich die Herausforderung schlussendlich erfolgreich gemeistert und es ging enorm ab. Aber auch sonst ist jede Party, in welcher die Leute ihren stressigen Alltag vergessen, abgehen, die Hände in die Luft halten, schreien und sich gerne haben, eine erfüllte Nacht. Adrenalinkick pur und jedes Mal schön mitzuerleben. Dann weiss man auch, wieso man den Job macht.

Gibt es auch nervigen Momente, die nicht unbedingt sein müssen?
Natürlich gibt’s die. Zum Beispiel wenn die weisssockentragenden Aargauer immer noch „Alors on danse“ bei mir wünschen (oho, ich lass das Wünschen wohl mal für kurze Zeit sein.).

Stört es dich, wenn Leute zum DJ-Pult kommen und Liederwünsche abgeben?
Meistens sag ich den Leuten im Voraus, dass ich keine Wünsche annehme. Aber wenn jemand kommt und gerade vorweg sagt „ey hast du xy mit z“ und es passt und ist ein cooler Wunsch für den Moment, dann finde ich auch mal „eh, merci für den geilen Input“. Aber sobald es um die Wornout-Hits geht, sage ich klipp und klar, dass ich keine Musikwünsche annehme.

Und sonst nervt dich nichts in deinem Beruf als DJ?
Doch, wenn die Technik nicht funktioniert. Das ist abartig mühsam. Und wenn es zu wenig Wodka hat. Kommt aber zum Glück selten vor (ich fragte mich dann, ob Ray ab und zu im angesäuselten Zustand auflegt. Wie ich später herausgefunden habe, trifft dies vollkommen zu). Aber ansonsten ist es eigentlich ein sehr stressfreier Beruf (Logisch. Ich durfte noch nie während der Arbeit Alkohol trinken).

Was wolltest du als Kind werden?
Ich wollte mal Forscher werden. Oder Anwalt. Aber auch Schauspieler fand ich total cool.

Aber nie DJ?
Doch natürlich. Aber erst später. Mit 8 fing ich an, meine eigenen Tapes zusammenzustellen. Damals hatte ich natürlich nur Platten oder Kassetten. CDs gab es dort noch gar nicht. Und dann habe ich meine Lieblingsmusik von den Platten herausgeschnitten und auf einer Kassette zusammengemixt. Später mit 12/ 13 habe ich dann versucht Übergänge zu machen, was natürlich nicht möglich mit dieser Ausrüstung war. Von da an hat das Ganze eigentlich so seinen Lauf genommen. Schlussendlich habe ich aber erst mit 20 begonnen zu üben und mit 21 effektiv vor Publikum aufgelegt. Mittlerweile ist es eine Art Traumberuf.

Du hast also bereits deinen Traum, zumindest in beruflicher Hinsicht, verwirklicht?
Ja, im Prinzip schon. Ich habe sehr viele verschiedene Arten von Bookings, bei denen ich sehr unterschiedliche Stile spielen kann. Ich will mich auch gar nicht auf einen Musikstil beschränken. Ich bin extrem glücklich damit einen ganzen Abend lang nur 90s zu spielen, einen Abend lang nur harten Electro, aber auch mal wieder ein R’n‘B und Hip Hop Set zu machen. So kann ich alle Sparten Musik, die ich gerne habe, näher an die Masse bringen. Wenn die Clubbers auch noch richtig dazu abgehen, macht das Ganze natürlich umso mehr Spass.

Zum Schluss: Beende diesen Satz auf deinen Beruf bezogen. Wenn ich mein Leben noch einmal Leben könnte, dann …
Würde ich überhaupt nichts anders machen. Weil jeder Scheiss, den ich mal gemacht habe, aber auch gute Dinge ihren Sinn haben. Sie zeichnen deinen Weg weiter, beruflich und privat. Wenn ich irgendetwas gemacht hätte, oder eben doch nicht, dann wäre es nie so gekommen, wie es jetzt ist (Das Wort zum Sonntag meine Damen und Herren).

Und wie ist es jetzt?
Jetzt ist alles perfekt. (Amen)

Finde deinen Traumberuf auf jobwinner. ch

That GRRRL rocks!!!

Kate Nash: Am 24. September im Kaufleuten Zürich

Kate Nash zog sich am Zürich Open Air für uns aus (Also zumindest die Schuhe). Am 24. September spielt Miss Nash im Kaufleuten Zürich – nicht verpassen!

Ein Gerücht geht um im Medienzelt des Zürich Open Air. Eine Diva sei sie, die Indie-Hexe mit dem flammend roten Haaren; arrogant, unnahbar, „schwierig“. Ja, und da schreitet sie herein, die Nash, eine schwarze Motorradjacke über den Schultern, blass und mit leicht entnervtem Gesichtsausdruck. Doch kaum sitzt sie auf dem Sofa, verpuffen die Vorurteile wie die Dampfwölckchen über ihrer Teetasse.
Kate Nash sieht mir mit blitzenden Augen direkt ins Gesicht, sprudelt vor Energie und spricht wie ein Wasserfall in ihrem hinreissenden Cockney-Akzent. Die 23-Jährige zeigt sich so, wie sie wirklich ist – ein ganz normales Mädchen mit einem überschlauen Kopf und einem riesengrossen Herzen.

Vom „Rock am See“ komme sie gerade, meint Nash, und sieht nicht gerade glücklich damit aus. Wie es denn war, will ich wissen.

Kate Nash: Es war – „interessant“.

„Interessant“ ist diplomatisch für „Bullshit“.

Ja, das kann man wohl sagen. (lacht)

Meine erste Frage hat mit deinem Song „Do-Wah-Doo“ zu tun. Da gibt es einerseits das unsichere, eifersüchtige Mädchen und andererseits die allseits bewunderte Miss Perfect. Worin erkennst du dich wieder?

Oh, ich bin definitiv nicht Miss Perfect.

Das wäre jetzt auch mässig sympathisch gewesen.

(Schaut gespielt ernst) Oh, I’m a bitch. (lacht) Ach, quatsch! Ich denke mir nur, dass sich doch jeder schon mal so gefühlt hat – irgendwie unbedeutend und neidisch. Das Lied basiert auf einem Erlebnis aus meiner Schulzeit. Da war dieser Junge, mein allerbester Freund. Wir waren befreundet seit wir fünf Jahre alt waren, er war wie ein Bruder für mich. Doch als wir in die High School gingen, begann er plötzlich, sich für Mädchen zu interessieren. Und was für welche! Du weisst schon, diese hübschen, niedlichen Mädchen, ein wenig bitchy. Ich war wahnsinnig enttäuscht. Ich dachte, wir beide seien anders als die und würden uns zusammen über diese Art von Mädchen lustig machen.

Ihr beide zusammen gegen den Rest.

Ganz genau! Und plötzlich wurde er zu einem dieser Jungs, die auf solche Mädchen stehn. Und davon handelt dieses Lied: „Okay, fine, I’ll just be by myself instead. And I don’t really know what you see in that person ‘cause there’s nothing there.”

Blödmann. Weiss er, dass das Lied von ihm handelt?

Nein.

Ein Glück, dass ich deutsch schreibe.

(lacht herzlich) Und wie!

Aber ist es nicht ein seltsames Gefühl, dass da draussen ganz viele Mädchen sind, die dich als Miss Perfect wahrnehmen? Die genauso neidisch auf dich sind, wie du auf das blonde Chick im „Do-Wah-Doo“-Clip?

Das ist tatsächlich ein sehr seltsames Gefühl. Es gibt bestimmt ein paar Leute, die so über mich denken. Aber ich glaube, dass viele Mädchen mich etwas anders sehen, denn ich bin ja immer noch sowas wie ein „alternativer Popstar“.

Perfektsein gehört nicht zu deinem Image.

Yeah! Ich bin nicht dünn, glamourös und sexy. Ich bin mit Punkmusik aufgewachsen, mit richtigen Bands und jeder Menge Moral. Ich interessiere mich für Geschichte, Feminismus und die Riot Grrrls. Das steckt ganz tief in mir drin. Und ich glaube viele Mädchen mögen mich gerade deswegen. Ich sage Dinge wie: „Jeder kann schön sein“, „Jeder kann glücklich sein“ und „Du kannst attraktiv sein, ohne einem ganz bestimmten Bild zu entsprechen“. Man muss einfach lernen, sich zu akzeptieren. Umso glücklicher du bist, desto selbstbewusster und attraktiver wirst du. In der Schule habe ich alles gehasst. Alles. Ich hasste meinen Körper, ich hasste, wie ich aussehe. Das war ziemlich lang so. Und ich glaube, vielen Mädchen geht es ähnlich.

Und was ist dann passiert?

Ich bin mit dem Theater und der Kunst in Berührung gekommen. Das hat mich davor bewahrt, mich zu stark damit zu beschäftigen, wie ich aussehe. Wenn du die Kunst in dein Leben lässt, realisierst du, wieviele wunderschöne Dinge es da draussen gibt. Und auch unzählige Vorstellungen davon, was Schönheit ist.

Es ist tatsächlich ganz schön dumm zu glauben, dass man Schönheit einfach so definieren kann: Du musst wahnsinnig blond und wahnsinnig dünn und wahnsinnig gross sein.

Genauso wollte ich früher sein! Gebräunt und mager. Dann habe ich angefangen, mich mehr für Werte und Moral zu interessieren und für Bands wie Bikini Kill, Bratmobile und Sleater-Kinney. Und da merkte ich: Eigentlich will ich viel lieber so sein wie die. Ich fand das viel cooler. Es ist doch viel attraktiver eine interessante Person zu sein, die etwas zu sagen hat. Und ich habe gar keine Zeit, mich darin zu üben, glamourös zu sein. Das ist die Mühe nicht wert. Und im Übrigen bin ich viel zu tollpatschig.

Dein persönlicher Stil, deine Kostüme sind ein wichtiger Teil deiner Performance. „Ich interessiere mich für Mode“ und „Ich interessiere mich für innere Werte“ – besteht da nicht ein Widerspruch? Oder lässt sich das verbinden?

Ich glaube schon. Ich interessiere mich nicht für Mode im Sinne der Mode-Industrie, davon habe ich keinen blassen Schimmer. Aber ich liebe Kleider! Ich liebe es, alte Filme zu schauen und immer wenn ich ein Sixties-Icon sehe, will ich es unbedingt haben. Ich liebe Stoffe, ich liebe Muster. Kleider sind wichtig fürs Selbstbewusstsein. Denn wenn du etwas trägst, das dich glücklich macht, siehst du auch so aus.

Mode sollte doch in erster Linie Spass machen, nicht?

Exactly!

Die meisten Leute denken da anders. Das Ziel ist, möglichst attraktiv und sexy auszusehen.

Als ich noch sehr jung war, dachte ich, in der Mode ginge es darum, mich selbst zu verändern, damit ich in diese Kleider passe. Doch dann habe ich ein grossartiges Sixties Vintage Kleid gefunden – und das hat alles verändert. Früher habe ich mich in meinem Körper oft unwohl gefühlt. Und dann war da plötzlich dieses knallgelbe Kleidchen, das aussah, als gehöre es Marylin Monroe. Und ich musste nichts dafür tun um toll darin auszusehen! Ich bin nun mal kurvig; ich habe breite Hüften und grosse Brüste – wieso soll ich da Skinny Jeans tragen? Früher habe ich shoppen gehasst, jetzt find ichs total super. Ich bin sogar so weit, dass es mir egal ist, wenn ich irgendwas anprobiere und total dämlich aussehe darin. Na und? Dann ist das halt nix für mich.

Du hast in einem Interview gesagt, dass du dich gerade in einer Übergangsphase befindest, zwischen naivem Glücklichsein und dunkelstem Zynismus. Und da hab ich mich gefragt, woran das liegt.
Ach, ich weiss nicht. Ich glaube, wenn du in der Musikindustrie arbeitest, entwickelst du ein Vertrauensproblem. Wenn du plötzlich im Rampenlicht stehst und in die Medienwelt reinrutschst…

Böse, böse Medien!

Bad media! Bäääh! (lacht) Du merkst plötzlich, wieviele negative Leute da draussen rumlaufen und wie sehr sie versuchen, dich runterzuziehen. Und wenn du dann noch erschöpft bist, die ganze Zeit arbeitest und rumreist, geht das echt an die Nieren.

Und schon bist du drin in der Abwärts-Spirale.

Genau das ist mir nach meiner ersten CD passiert. Jetzt bin ich dran, diesen Zynismus wieder loszuwerden. Vorher war ich tatsächlich glücklich und naiv und alles war tralalalala. Und dann hasste ich plötzlich alles. Ich mochte sogar das Leben an sich nicht mehr. Jetzt habe ich meine zweite Platte aufgenommen und bin sehr zufrieden damit. Ich versuche, anders mit dem Druck umzugehen und mich stärker abzugrenzen. Dadurch habe ich alles besser unter Kontrolle. Aber ich bin einfach so wahnsinnig sensibel und nehme alles viel zu persönlich.

Grundsätzlich ist das ja was Gutes – aber es kann auch ganz schön weh tun.

Oh ja, das tut echt verdammt weh. Manchmal denke ich, dass ich einfach nicht für diesen Planeten gemacht bin. Wenn ich all die Dinge sehe, die da draussen passieren, denke ich so oft: „Oh mann, ich hasse diese Welt“ und werde total traurig.

Du hast einmal von einer „bubble“ gesprochen, die du um dich herum aufbaust, um dich zu schützen. Aber ganz ehrlich, wie soll das denn funktionieren?

Freunde sind da eine grosse Hilfe. Einige meiner besten Freunde spielen in meiner Band. Ich reise mit etwa zwölf Leuten rum und habe sehr viel Spass mit ihnen. Wir sind ein richtiges Team. So kann das tatsächlich funktionieren. Zum Beispiel gestern, da waren wir wie gesagt an diesem Festival, „Rock am See“. Ein paar Leute im Publikum waren tatsächlich für mich da, doch die meisten warteten auf diese Band… Wie heisst die noch gleich? Englisch würden sie „The dead Trousers“ heissen, glaub ich…

Die Toten Hosen.

Jaja, genau die! (lacht) Die gibt’s doch seit 40 Jahren oder so, nicht? Da waren auf jeden Fall all diese Metal-Punk-Kids, and they were giving me so much shit. Die drehten den Rücken zur Bühne und schriien die ganze Zeit “Fuck you!”

Wow. Das muss sich toll anfühlen!

Ja, echt super! Seltsamerweise hat es mir nichts ausgemacht. Denn ich bin mit meiner Band auf der Bühne und da fühlt man sich gleich viel stärker. So I was like: Actually, fuck you! Auf eine kranke Art und Weise hab ich das sogar genossen. Ich dachte: Wenn ihr mich so sehr hasst, warum seid ihr dann hier? Ich werde jeden einzelnen Song spielen, jeden einzelnen! Von euch lasse ich mich ganz bestimmt nicht von der Bühne schmeissen. Und ich hoffe, ich geh euch so richtig auf die Nerven. Umso mehr ihr euch aufregt, desto besser.

Hast du ihnen das gesagt?

Wir haben was total Kindisches gemacht. Da war dieser eine Typ, der mir richtig üble Sachen zugeschriien hat. Da hat mein Drummer das Mic genommen und gesagt: „Thanks for the blow job.“ (kichert) Ihm war das total egal, doch der Typ war völlig empört (imitiert eine dumpfe Stimme): „Uuuuh, I’m not gay“.

Grossartig!

Irgendwie musst du darüber lachen. Denn sonst würde es dich zum Heulen bringen. Und im Ernst: Ich könnte diesen Typen doch ganz bestimmt auch nicht ausstehen. Also kann es mir doch egal sein, wenn er mich scheisse findet.

Ich habe gelesen, dass du dich in der Featured Artists Coalition engagierst. Mal abgesehen von dämlichen Punk-Fans – hast du selbst auch schon schlechte Erfahrungen mit der Musikindustrie gemacht?

Die Industrie verändert sich zur Zeit sehr stark. Man kann das richtig spüren! Das hat mit dem Internet zu tun und mit all diesen Deals, die sich hinter deinem Rücken abspielen. Plötzlich bist du Teil von etwas, ohne was davon zu wissen. Ich denke, wenn deine Kunst dir etwas bedeutet, musst du dich engagieren und wissen, was um dich herum passiert. Ich will an den Entscheidungen, die mich und meine Musik betreffen, beteiligt sein.

Ein anderes Thema, das dir anscheinend sehr am Herzen liegt, ist die Tatsache, dass die Musikindustrie stark von Männern dominiert wird. Woran könnte das liegen?
Ich weiss es nicht.

Sind die Jungs schuld oder wir?

Das versuche ich schon lange herauszufinden. Vielleicht hat es damit zu tun, dass so viele Künstlerinnen unter Sexismus leiden, besonders vonseiten der Medien. Sie werden nicht wirklich unterstützt, während männliche Musiker die ganze Zeit auf irgendwelchen Covern landen. Da ist eine Musikkarriere für junge Mädchen natürlich nicht sehr erstrebenswert. Es gibt so viele tolle Frauenbands, aber sie werden einfach nie richtig bekannt. Jedes Mädchen weiss, wer Nirvana ist, aber keine kennt Sleater-Kinney oder Bikini Kill oder hat je von einem Riot Grrrl gehört. Aber ich habe gar keine Lust mehr darüber nachzudenken, was die Gründe dafür sind, sondern ich will etwas dafür tun, dass sich das ändert.

Hast du einen Plan?

Ich will nächstes Jahr eine grosse Kampagne starten, von Schule zu Schule gehen und die Mädchen dazu motivieren, eine Band zu gründen. Ich werde ihnen positive Beispiele von Bands zeigen und sie über das Thema aufklären. Genau diese Aufklärung fehlt im Moment. Das soll nächstes Jahr meine Hauptbeschäftigung werden. Ich will mich nicht dauernd nur beschweren, sondern selbst etwas tun.

Das ist dann wohl der positive Aspekt des Ruhms. Denn nach alldem, was du über die Musikindustrie erzählt hast, stellt sich die Frage, ob du es überhaupt noch geniesst, berühmt zu sein.

Na, sooo berühmt bin ich nun auch wieder nicht.

Ich wohne in einem kleinen Kaff in der Schweiz und kenne deinen Namen.

(lacht) Ach Gott, daran will ich gar nicht denken. Aber es ist schon cool, erfolgreich zu sein, weil du das Leben eines Menschen verändern kannst, ohne ihn je getroffen zu haben. An den Konzerten kenne ich die Leute zwar nicht, aber es entsteht eine Verbindung. Ich liebe es, nach den Shows Fans zu treffen! Manche sind einfach so süss. Es gibt Leute, die basteln extra etwas für dich oder geben dir Geschenke, das ist doch unglaublich. Und wenn ich dann so kleine Geschichten höre; dass eines meiner Lieder jemandes Break-up-Song ist oder der Holiday-Tune oder eine Gruppe von Freunden ihn im Auto zusammen singt, dann ist das wunderbar und seltsam zugleich, weil ich selbst genau dieselben Erfahrungen mit der Musik gemacht habe.

Wo könnten deine Lieder noch gesungen werden? Hast du da einen besonderen Wunsch?

Ich hoffe, dass irgendwo da draussen ein 12-jähriges Mädchen ist, das mich mit der Haarbürste in der Hand vor dem Badezimmerspiegel imitiert.

Wie entstehen deine Songs? Zum Beispiel deine Anti-Groupie-Tirade „Mansion Song“?

Da war ich so unglaublich wütend! Diese Mädchen lassen sich von Leuten ausnutzen, die sie überhaupt nicht respektieren. Und dann glauben sie noch, dass sie damit ein Statement machen. Ich meine, was willst du denn damit erreichen? Dass die Leute dich für einen Witz halten? Eine Schlampe, die in einer Stadt aufgegabelt wird und in der nächsten rausgeschmissen?

Geschieht das wirklich so oft?

Oh ja. Das ist doch einfach nur seltsam, echt. Also solche Lieder passieren ganz von selbst. Ich sass im Flieger und hab den Text auf mein Handy getippt, weil ich sonst nichts zum schreiben hatte. Manchmal muss ich mich aber auch zwingen, etwas zu schreiben. Das war vor allem nach meiner ersten CD so. Ich hatte Angst, nie wieder sowas hinzukriegen. Also habe ich einen Proberaum gemietet und bin jeden Tag dahin gegangen, allein, mehrere Monate lang. Und ich sagte mir: Es ist egal, was ich schreibe, Hauptsache, ich tu‘s. Das wird wohl immer so bleiben. Ich habe jetzt schon Angst vor der dritten CD.

Eine Zeile aus „Foundations“ ist ja so richtig berühmt geworden: „You said I must eat so many lemons, ’cause I am so bitter”. Wenn du so etwas schreibst – weisst du, dass es gut ist?

Als ich das geschrieben hatte, mochte ich es, ich fand es witzig. Doch ich hätte nie gedacht, dass mich die Fans deswegen mit Zitronen bewerfen werden! Die Dinger hätten mich fast erschlagen!

Hier am Festival haben alle grossen Bands einen gewissen Ruf: Mando Diao sind die gutaussehenden Schweden, The Hives sind arrogant und ein wenig verrückt und Courtney Love ist purer Rock’n’Roll. Was würdest du gern über dich selbst hören?

In Zukunft hätte ich gern den Ruf, etwas Wichtiges, Sinnvolles getan zu haben – der Auslöser für eine Revolution, eine Veränderung gewesen zu sein. Das hat auch wieder mit den jungen Mädchen zu tun, mit denen ich arbeiten will. Ich möchte mich wirklich dafür einsetzen, dass sich etwas zum Besseren verändert.

Allerletzte Frage, die stelle ich in jedem Interview: Gibt es eine Frage, die dir noch nie gestellt wurde und die du unbedingt beantworten möchtest?

Da überlegt es einen Moment, das Fräulein Nash, und kichert plötzlich verschmitzt: „Mich hat noch nie jemand gefragt, was ich mit meinen Gelenken anstellen kann!“ Sie springt auf, zieht ihre Schuhe aus (der Koordinator von Universal Music guckt verwirrt) und schaut mich aus grossen Augen an: „Das wird dich dein Leben lang verfolgen.“ Und dann verbiegt sie ihre Zehen, bis sie unter ihren Fusssohlen verschwinden, stellt sich mit vollen Gewicht darauf und lacht wie ein Kind beim Anblick seines ersten Fahrrads.

Kate Nash Live:
24.09. Kaufleuten Zürich
& Support: Supercute! (USA)
Türöffnung 19h, Konzertende ca. 22h
Only swiss show!

Tickets: Starticket

Sänger Baschi über deutsche Brüste und sonstigen Unsinn.

Andreas Rohrer von Students.ch ist ein Blödmann. Da hab ich mal 10 Tage Ferien und genau dann kommt der Baschi ins usgang.ch Büro welches wir uns mit students.ch teilen. Sonst ruft Andreas Rohrer mich auch wegen jeder Kleinigkeit an. Ich kann es nicht mehr an einer Hand abzählen wie oft er mich in der Vergangenheit Sonntagabends anrief um mir sein Emo-Herz auszuschütten und von mir wissen wollte was Frauen nun  wirklich wollen. Aber wenn es mal um mein Wohlbefinden geht, werde ich nicht angerufen! Es ist doch glasklar, dass Baschi eindeutig in mein Beuteschema fällt, ich meine hallo, er ist Musiker! Duh. Wenn ich an besagtem Tag von Baschis heiligem Besuch im Büro gewesen wäre, Gott was hätte das für ein Interview gegeben! Ich wäre in den Olymp der Furchtlosen aufgestiegen, hätte über seine ersten sexuellen Erfahrungen und seine intimsten Fantasien berichten können. Andreas Rohrer, das ist alles deine Schuld!

Auf jeden Fall, hat der Baschi nun sein neues Album draussen, wie es im berliner Studio zu und her ging und Vieles mehr, könnt ihr auf students.tv sehen. Dort wird auch deutlich klar, das Baschi nie beigebracht wurde, seinem Gegenüber beim Gespräch in die Augen zu schauen. HIER geht’s zum Video!

Da wohl doch noch einen klitzekleinen Augenblick an mich gedacht wurde, hat der gute süsse Baschi auch ein wenig über seine Ausgeh Gewohnheiten berichtet:

Wo gehst du in den Ausgang, wo machst du Party?

Du ich bin ein Landei, ich wohne im Kanton Aargau! Eigentlich bin ich auch gar nicht mehr so Ausgang fokussiert, wenn ich ausgehe dann vielleicht mal an eine Aftershowparty. Ich bin lieber schön Zuhause, oder gehe mal richtig gut Essen. Oder sonst gehe ich gerne übers Wochenende in ein geiles Hotel, ein bisschen Wellnessen und das Alles.

Letztes Wochenende war ich zwar gerade mit meiner Freundin Katy im Kaufleuten. Aber ich weiss auch nicht .. ich war einer der Ältesten das fand ich schon ziemlich krass. Natürlich gibt’s auch sonst mal eine gute Party, im Valzer oder valmann, aber das ausgehen ist selten geworden und ich vermisse es auch nicht.

Du bist also mehr der Restaurant-Typ geworden? In welchem Lokal in Zürich bist du häufig anzutreffen?

Im La Rocca bin ich hin und wieder, dort gibt es gutes italienisches Essen.  In der Bärengasse war ich auch gerade letztens, bei Dieter  Meier, das kann ich auch empfehlen. Ich esse aber auch oft Zuhause, ich koche sehr gerne. Vielleicht wäre das auch mal ein Traum von mir, so eine kleine Beiz aufzumachen.